Investitionen zur Modernisierung der landwirtschaftlichen Betriebe
Zur Unterstützung des Strukturwandels, damit die Landwirte bestmöglich aufgestellt sind, um sich den neuen Herausforderungen in den Bereichen Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz, Umwelt- und Klimaschutz zu stellen, wird den Investitionen zur Modernisierung der landwirtschaftlichen Betriebe ein gewisser Schwerpunkt zugeordnet. Intelligente Investitionen müssen vorgenommen werden, um die Kostenstruktur der Betriebe den Gegebenheiten des Wettbewerbs anzupassen.
Innovationen müssen verstärkt Einzug finden in die landwirtschaftlichen Betriebe. Umweltschutz und Klimaschutz müssen bei der Entwicklung des Betriebes berücksichtigt werden.
Die öffentlich geförderten Investitionen werden einem Auswahlverfahren unterworfen, das diesen Kriterien Rechnung trägt. Eine gewisse Vorrangstellung wird auch den Investitionsvorhaben der Junglandwirte zugeteilt.
Die Entwicklung der Betriebe wird aber auch durch erweiterte Beratungsstrukturen, die eine ganzheitliche Beratung verfolgen, in denen Ökonomie und Ökologie gleichermaßen berücksichtigt werden, begleitet.
Installation von Junglandwirten
Es braucht viel Mut und Überzeugung, um heute einen landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen. Eine einmalige Installierungsprämie, die sich gezielt an Junglandwirte richtet, soll eine weitere Unterstützung darstellen.
Agrarklima-Umweltmaßnahmen (AKUM)
Die AKUM umfassen ein breites Spektrum von Maßnahmen, einerseits sehr gezielt ausgerichtet, andererseits aber auch mit breiterem Wirkungsfeld.
Der Wasserschutz wird durch mehrere Maßnahmen in den für den Wasserschutz wichtigen Gebieten umgesetzt. So werden Maßnahmen zur freiwilligen Reduzierung von Stickstoffdüngung und ganzheitlichem Verzicht auf Pestizide angeboten.
Zusätzlich sind Fördermittel für Flächen in Wasserschutzzonen vorgesehen, um Landwirte für die durch Verbote und Einschränkungen entstehenden Einbußen zu entschädigen.
Der Erhalt und die Förderung der Biodiversität werden sowohl durch allgemeine Maßnahmen als auch durch sehr spezifische Biodiversitätsprogramme umgesetzt. Zu den allgemeinen Maßnahmen zählen die Landschaftspflegeprogramme für Landwirte und Winzer oder das Förderprogramm zum Erhalt der Streuobstwiesen.
Das ELER-Programm bietet noch weitere AKUM an, sei es zum Erosionsschutz oder zur Förderung neuer Techniken der Gülleausbringung oder der Direktsaat. Dazu gehören Heckenpflegeprogramme genauso wie Grün- und Blühstreifen. Neu im Programm sind die Maßnahmen zur Erweiterung der Fruchtfolgen oder zur Förderung des Weideganges von Milchkühen.
Bio-Landwirtschaft
Die biologische Landwirtschaft findet auch im neuen ELER-Programm besondere Aufmerksamkeit. In einigen Gebieten, besonders in Schutzzonen, kann sie eine interessante Alternative zur konventionellen Landwirtschaft sein.
Um die Umstellung auf biologische Landwirtschaft attraktiver zu gestalten, wurden die Prämien, im Vergleich zur letzten Förderperiode, wesentlich erhöht. Das ELER Programm hat sich als Ziel gesetzt, bis Ende 2020 6800 ha biologische Landwirtschaft zu erreichen. Dies entspricht einer Erweiterung der biologisch bewirtschafteten Flächen, im Vergleich zu 2014, um mehr als 50% innerhalb der nächsten 6 Jahre.
Ausgleichszahlungen für aus naturbedingten oder anderen spezifischen Gründen benachteiligte Gebiete
Aus naturbedingten oder anderen spezifischen Gründen werden Ausgleichszahlungen an die Landwirte erstattet, die Flächen in diesen ausgewiesenen Zonen bewirtschaften.
Bis 2018 wird eine neue Kartographierung der benachteiligten Gebiete Luxemburgs mithilfe von biophysikalischen Kriterien, die von der Europäischen Kommission vorgegeben sind, erstellt.
Ziel dieser Ausgleichszahlungen ist es, eine flächendeckende Landwirtschaft in Luxemburg zu ermöglichen, insbesondere auch auf den weniger ertragreichen Böden, und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte im Vergleich zu denen in nicht benachteiligten Gebieten zu fördern.
LEADER
LEADER ist eine europäische Initiative und steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l’Economie Rurale“. LEADER hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen aus ländlichen Regionen bei der Verwirklichung ihrer Ideen zu helfen. Öffentliche Instanzen (Gemeinden) sowie private Partner aus den verschiedensten sozio-ökonomischen Bereichen schließen sich in lokalen Aktionsgruppen (LAG) zusammen. Diese gründen eine Anlaufstelle für Akteure mit Projektideen, welche sie bei der Verwirklichung der Projekte unterstützt, sei es durch Beratung, Begleitung und auch durch finanzielle Beihilfen.
LEADER ist eine Art „Labor“ im ländlichen Raum, welches das „Bottom-up“ Prinzip nutzt und versucht, Ideen in konkrete Projekte umzusetzen, die sich im Laufe der Zeit, wenn möglich, selbst tragen können.