Es gibt eine Reihe von Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen oder auch vom Menschen auf Tiere übertragen werden können, die sogenannten Zoonosen. Die Übertragung von Zoonosen kann in erster Linie durch direkten oder indirekten Kontakt zwischen dem Menschen und dem Tier oder durch den Verzehr von Lebensmitteln tierischen Ursprungs (z. B. Fleisch, Milch, Eier) erfolgen. Zoonosen sind Tierkrankheiten von mikrobieller, viraler oder parasitärer Herkunft.
Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders empfindlich.
Die Veterinärverwaltung bekämpft Zoonosen seit Jahrzehnten.
Einige Krankheiten wie Tuberkulose, Brucellose oder Milzbrand gelten als ausgerottet. Andere wie Salmonellose, Listeriose, Campylobacteriose sind nach wie vor vorhanden.
Klassifizierung von Zoonosen
- Direkte Übertragung (direkte Zoonosen): Tuberkulose, Tollwut, Tularämie, Brucellose
- Zyklische Übertragung (zyklische Zoonosen): Echinokokkose, Cysticercose, Taeniasis
- Übertragung durch Vektoren (Metazoonosen): West-Nil, Leishmaniose, Lyme-Borreliose, Fasciolose, Schistosomiasis.
- Zoonosen mit Erd- oder Wasser-Reservoir (Saprozoonosen): Tetanus, Milzbrand, Botulismus.
Präventive Überwachung
Um den Verbraucher vor lebensmittelbedingten Krankheiten zu schützen, verfügen die zuständigen Behörden über verschiedene Kontrollverfahren.
Auf dem Betrieb
- Epidemiologische Überwachung durch praktizierende Tierärzte,
- Überwachungsprogramm für Zoonosen.
Im Schlachthof
- Schlachttier- (ante mortem) und Fleischuntersuchung (post mortem) durch einen amtlichen Tierarzt,
- Überwachungsprogramm für Zoonosen,
- Kontrollplan zur Ermittlung von Rückständen
Beim Verkauf
- Stichprobenplan für Fleisch und Fleischwaren bei zugelassenen Betrieben und registrierten Betrieben wie Metzgereien und Supermarktverkaufsstellen.
Liste der Zoonosen
Folgende Krankheiten können durch Lebensmittel übertragen werden:
Parasiten
- Toxoplasmose
- Giardiasis
- Kryptosporidiose
- Amöbiase (Amöbische Dysenterie)
- Cysticercose
- Trichinose
- Anisakiase
Bakterien
- Salmonellen
- Campylobacter jejuni
- Staphylococcus aureus
- Clostridium perfringens
- Bacillus cereus
- Shigella
- Escherichia Coli (0157 :H7)
- Streptococcus
- Listeria monocytogenes
- Yersinia enterolytica
- Clostridium botulinum
Viren
- Hepatitis-A-Virus (HAV)