Weltweit werden 1/3 aller hergestellten Lebensmittel weggeworfen. Gleichzeitig leiden jedoch auch 1 Milliarde Menschen auf der Welt immer noch an Hunger. Die Regierung hat angesichts dieser Tatsachen den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung zu einer ihrer Prioritäten erklärt. Ziel ist eine Reduzierung der Lebensmittelabfälle um 50 Prozent bis 2030
Um die Menschen auf das Problem der Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen hat das Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung diverse Informationskampagnen und Initiativen ins Leben gerufen.
Am 25.10.2019 hat Minister Romain Schneider die Kampagne "124 Grënn eppes ze änneren" sowie die neue Antigaspi.lu Webseite vorgestellt, und zusammen mit den Verantwortlichen der Gemeinde Helperknapp und der Jugendherberge Hollenfels in Tüntingen das lobenswerte Pilotprojekt "AntiGaspi - Frigo" eingeweiht.
124 Grënn eppes ze änneren
Kontext
Jahr für Jahr verderben weltweit 1,3 Milliarden Tonnen genießbarer Lebensmittel oder landen im Müll. Laut diesen extrem hohen Zahlen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) entspricht dies in etwa einem Drittel aller für den menschlichen Verzehr produzierten Lebensmittel! In Europa produziert jeder Einwohner durchschnittlich an die 180 kg Lebensmittelabfälle. Ein Drittel davon, also 60 kg, könnte leicht vermieden werden. Es ist unverantwortlich, die Augen vor einer derartigen Verschwendung zu verschließen, insbesondere, da jeder 9. Mensch auf der Welt an Unterernährung leidet.
Nicht nur aus ethischen und umweltbezogenen Gründen ist die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Auch für die Wirtschaft entstehen aufgrund dieser Abfälle enorme Kosten. Anstatt sie unnütz zu vergeuden, müssen unsere Ressourcen wie Strom, Wasser und Boden geschützt werden.
Eine der wichtigsten Aktionen in diesem Zusammenhang sind die Informationskampagnen, um die Verbraucher für verantwortungsvolle Kaufentscheidungen zu sensibilisieren.
So wie die neue Kampagne, "124 Grënn eppes ze änneren":

Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung
Im Rahmen dieser Kampagnen wurden zum Beispiel die folgenden Initiativen durchgeführt :
- Einführung eines Gemeindepaktes, dem sich mittlerweile 91 von 102 Gemeinden angeschlossen haben (Stand Herbst 2019). Hierbei geht es darum, Aktionen auf kommunalem Plan gegen die Lebensmittelverschwendung in die Wege zu leiten. Hierzu ist auch eine Brochüre mit Beispielen und best practices verfügbar, “D’Gemengen als Multiplicateur: Praktesch Rotschléi fir manner ze verbëtzen”
- Broschüre - Zusammen gegen Lebensmittelverschwendung mit praktischen Tipps für die Reduzierung von Lebensmittelabfällen.
- Ausarbeitung von Richtlinien betreffend die Lebensmittelspenden durch die luxemburgische Handwerkskammer zusammen mit der HORESCA, in enger Zusammenarbeit mit der Direktion des Gesundheitsministeriums und der Veterinärverwaltung.
- Bereitstellung einer Wanderausstellung, welche sich hauptsächlich an Grundschüler richtet und auf spielerische Art und Weise auf das Problem der Lebensmittelverschwendung aufmerksam macht.
- Schulung der zukünftigen Fachleute in der Vermeidung von Lebensmittelabfällen: der Lycée technique de Bonnevoie, der Lycée Technique Agricole und die École d'Hôtellerie et de Tourisme du Luxembourg sind dem nationalen Solidaritätspakt beigetreten und thematisieren die Problematik der Lebensmittelverschwendung quer durch ihre Fächer.
- Der Solidaritätspakt: Unterzeichnung einer Charta gegen Lebensmittelverschwendung mit großen Veranstaltern.
- Entwicklung von und Beteiligung an diversen Pilotprojekten zur Vermeidung der Lebensmittelverschwendung im Bereich der Gemeinschaftsküchen. Z.B. "Antigaspi Frigo vun Tënten"
Alle diese Initiativen sollen uns allen dabei helfen, verantwortlicher zu konsumieren.
Wenn jeder einzelne von uns auch nur ein klein wenig an seinem Verhalten arbeitet, können wir zusammen viel erreichen!
Die nationale Internetseite gegen Lebensmittelverschwendung antigaspi.lu bietet hierzu etliche Tipps und Rezepte.
Auch der Konsum lokal hergestellter und saisonaler Lebensmittel kann dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel durch lange Transportwege beschädigt werden oder verderben und somit weggeworfen werden. Weitere Informationen über lokal und saisonal hergestellter Produkte sind in auf antigaspi.lu/lokal-saisonal und auf sou-schmaacht-letzebuerg.lu zu finden.
Hier eine ältere Kampagne:
Antigaspi 2018