Thematische Bodenkarten sind abgeleitete Karten zu einem bestimmten Merkmal des Bodens oder einem bestimmten Sachverhalt im Zusammenhang mit dem Boden.
Gehalt des Oberbodens an organischem Kohlenstoff
In der Natur konzentriert sich der Humus vornehmlich im Oberboden (0-30 cm). Im Unterboden nimmt dieser sehr schnell ab. Der Humusgehalt wird anhand des organischen Kohlenstoffs bestimmt. Er ist ein wichtiger Indikator der Bodenfruchtbarkeit, der biologischen Aktivität und der Aggregatstabilität.
Eine erste Modellierung der Humusgehalte aufgrund gemessener Kohlenstoffwerte aus Landwirtschaft (2012-2014), Forstwirtschaft (1998-2001) und Weinbau (2012-2014) ergab eine landesweite Übersichtskarte des organischen Kohlenstoffs (OC g/kg trockenen Boden) im Oberboden aus dem Jahre 2014.
Der Humusgehalt im Boden wird folgendermaßen abgeleitet:
Humusgehalt = 1,72 *organischer Kohlenstoffgehalt (% Gewicht)
Entwicklung der Kohlenstoffgehalte im Zeitraum 2012-2019 in der Landwirtschaft und im Weinbau
Humusgehalte werden nicht nur durch die unterschiedlichen Bodennutzungen (Acker, Grünland, Wald) geprägt sondern vorwiegend auch durch die Umweltfaktoren Klima, Textur und natürlicher Wasserhaushalt.
Forschungsprojekt C organique (2019-2022)
Das Forschungsprojet C organique untersuchte die Entwicklung der Humusgehalte im Zeitraum 2012-2019 in der Landwirtschaft und im Weinbau mit einem besonderen Augenmerk auf den Einfluss der Agrar-Umwelt-Klima-Maßnahmen: Zwischenfruchtanbau und Mulchsaattechnik; (AUK462) und des Feldfutteranbaus auf den Humusgehalt im Oberboden.
pH im Oberboden auf landwirtschaftlichen Flächen
Die Bodenacidität wird in Luxemburg nach dem pHCaCl2-Verfahren bestimmt. Die pH-Karte auf landwirtschaftlichen Flächen, wurde anhand von Bodenuntersuchungsergebnissen des Oberbodens (Ackerland 0-25cm, Dauergrünland 0-10 cm, Weinberge 0-30cm) aus den Jahren 2009-2014 erstellt.
Erosionsgefährdungskarte
Um Ackerböden vor Erosionsgefahr zu schützen, werden zukünftig im Rahmen der erweiterten Konditionalität Maßnahmen im Bereich Bodenbearbeitung und winterliche Bodenbedeckung ergriffen, die sich an der Erosionsgefährdung der Parzellen orientieren.
Die Gebiete mit Erosionsrisiko wurden durch eine Kombination von Modellierung und Erhebung von Erosionsschäden aufgrund von Luftbildern aus den Jahren 2001-2020 ermittelt.
Erosionsgefährdetes Ackerland wird in vier Risikoklassen eingeteilt:
- E1: Sehr geringes Erosionsrisiko
- E2: Geringes Erosionsrisiko
- E3: Mittleres Erosionsrisiko
- E4: Hohes Erosionsrisiko
Die Erosionseinstufung ist auf Parzellenebene (FLIK) angegeben. Die Karte ist im Geoportail im Themenbereich „Landwirtschaft“ in der Kategorie „Boden“ veröffentlicht.
Fragen bezüglich der Erosionskarte können an pedologie@asta.etat.lu gerichtet werden.