Klimawandel

Einfluss des Klimas auf den Weinbau im Oberen Moseltal

Die Entwicklung der Weinreben wird im besonderen Maß von den klimatischen Bedingungen bestimmt. Dabei stellt die Lufttemperatur die entscheidende Antriebskraft dar. Änderungen
der klimatischen Bedingungen wirken sich direkt auf die wärmeliebenden Reben und ihre Entwicklung aus. Entsprechend waren in den letzten Jahren auch in den Weinbergen der Luxemburger Mosel zwischen Schengen und Wasserbillig die Folgen des Klimawandels bereits deutlich wahrnehmbar. Die folgenden Datenanalysen von Dr. Daniel Molitor, Dr. Andrew Ferrone und Dr. Jürgen Junk, Centre de Recherche Public – Garbiel Lippmann, Luxemburg, zeigen auf, wie sich die klimatischen Bedingungen in den letzten vier Jahrzehnten verändert haben und welche Folgen dies für den Weinbau im oberen Moseltal hat.

Entwicklung des Huglin-Index seit 1970 (Standort Weinbauinstitut - mittelfrühe Lage)

Quelle: LIST, ASTA, IVV

Die Anbau- und Sorteneignung eines Weinbaugebiets kann  durch den heliothermischen Index nach Huglin (1978) (kurz Huglin-Index) klassifiziert werden. Dieser berechnet die Summe der effektiven Tagestemperaturen [dTagesmittel-temperatur + Tagesmaximum)/2] über einer Temperaturschwelle von 10 °C für jeden Tag zwischen dem 1. April und dem 30. September. Die berechnete Summe wird mit einem Faktor für Tageslänge (zunehmende Tageslänge in den Sommermonaten mit steigender geografischer Breite) multipliziert.

Die schwarze Kurve auf der Grafik stellt den in den jeweiligen Jahren berechneten Huglinindex dar. Die einzelnen waagerechten Linien sind die Mindestwerte welche für die entsprechende Sorte erreicht werden müssen. Das untere Limit für die erfolgreiche Kultivierung von Reben sieht Huglin (1978) bei einem Index-Wert von 1.500, was dem der Rebsorte Müller-Thurgau entspricht (blaue Linie). Um dir Rebsorte Riesling beispielsweise auf dem Standort Remich reif zu bekommen, bedarf eines Huglinindexes von wenigstens 1700.

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