Traubenfäule: Erreger und Bekämpfung

Ein Forschungsprojekt des LIST in Zusammenarbeit mit dem Weinbauinstitut

In den einigen Jahren wurde vermehrt das Auftreten verschiedener Traubenfäuleerreger in den Weinbergen beobachtet. Dies stellte die Winzer und Kellermeister vor Probleme bei der Produktion qualitativ hochwertiger Weine. Manchmal konnten Fehltöne (Goût moisi-terreux) im Wein festgestellt werden. Häufig werden diese durch Fäulniserreger wie Botrytis cinerea, Penicillium expansum und Essigfäule verursacht.

Forschungsergebnisse:

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Optimierung der Bekämpfungsstrategien gegen Botrytis, Penicillium & Co.

Ein Ziel dieses Projektes besteht darin geeignete Maßnahmen zur Verminderung der Traubenfäule durch Botrytis cinerea, Penicillium expansum und Essigfäule zu erarbeiten.

Essigfäule (© DLR Rheinpfalz, Abteilung Phytomedizin, Fachgebiet Mykologie)

Viele Niederschläge in Kombination mit hohen Temperaturen in den Monaten August bis Oktober, begünstigen die Entwicklung von Fäulniserregern im Weinberg. Vor allem bei Rebsorten mit kompakter Traubenstruktur, insbesondere Burgundersorten und Riesling, kann mit zunehmender Reife verstärkt Fäulnisbefall beobachtet werden. Aus diesem Grund soll zunächst der Einfluss von Entblätterungsmaßnahmen in Kombination mit Pflanzenschutzbehandlungen bzw. Applikation von Bioregulatoren auf die Fäulnisentwicklung untersucht werden.

Identifizierung & Charakterisierung der Fäulniserreger

Ein vermehrter Befall durch Fäulniserreger führt nicht nur zu Ertragsverlusten, sondern mindert auch die Qualität des Lesegutes und der Weine. Insbesondere Weine aus Lesegut mit einem hohen Fäulnisanteil weisen häufig Fehltöne auf, welche durch kellerwirtschaftliche Maßnahmen nicht oder nur unzureichend behoben werden können.

In den vergangenen Jahren fiel vermehrt ein erdig-muffiger Fehlton („Champignon-Note“) im Wein auf. Bei einem Traubenbefall durch Botrytis cinerea & Penicillium expansum wird eine Aromakomponente (Geosmin) gebildet, die bereits in sehr geringen Konzentrationen zur Ausprägung der „Champignon-Note“ im Wein beiträgt.

Aus diesem Grund stellt die Identifikation und Charakterisierung der Pilzstämme im Kampf gegen den Traubenfäulekomplex ein weiteres Ziel des Projektes dar.

 

 

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