Ursachen
Symptome:
- Gelbfärbung der Rebblätter von der Triebspitze beginnend
- Blattadern bleiben mit schmalen Streifen längere Zeit grün
- Chlorotische Blätter sterben vom Blattrand her ab
- Gescheine verrieseln mehr oder weniger stark
Vergilbung (Chlorose)
Für das Zustandekommen der Chlorose ist der Nährstoff Eisen (Fe) verantwortlich ist. Unsere Böden enthalten eigentlich genügend Eisen, um den Bedarf der Reben zu decken. Weil unsere Böden aber kalkreich sind mit hohem pH-Wert, kann das vorhandene Eisen nicht von den Rebwurzeln aufgenommen werden. Die Aufnahme erfolgt grösstenteils über die Wurzelspitzen und wird durch Sauerstoffmangel, niedrige Bodentemperaturen und Hydrogencarbonat gehemmt.
- Die Hauptfaktoren sind daher:
- Bodenverdichtung, welche Bikarbonat- und Äthylenbildung fördern
- Kälte
- Nässe
- Hohe Vorjahreserträge sowie sehr späte Traubenlese
- Kalkhaltige, tonige Böden
Vorbeugende Massnahmen in chloroseanfälligen Anlagen
- Einsatz der Fräse vermeiden (Frässohlenverdichtungen)
- Konsequente, längerfristige Kombination aus tiefer mechanischer Bodenlockerung (Verdichtungsbeseitigung) und biologischer Stabilisierung der Lockerung durch Begrünungseinsaaten
- Durchwurzelung mittels Pfahlwurzlern (Raps, Rübsen, Luzerne) mit Feinwurzlern (Getreide, Gras, Wicken) abwechseln
- Moderate Erträge. Ertragsgestresste Weinberge zeigen eine deutlich höhere Chloroseneigung
Wichtig:
Spritzungen mit Eisenchelaten zeigen meist nur eine zeitlich begrenzte Wirkung. Spatendiagnosen in den Problemflächen durchführen, um den Grad der Verdichtung festzustellen
Was tun bei starker Vergilbung?
Einsatz von eisenhaltigem Blattdünger
Im Handel ist es eine Reihe von eisenhaltigen Blattdünger erhältlich. Sie sollten in folgenden Rebstadien ausgebracht werden:
- 6-Blattstadium
- 10-14 Tage nacht dem 6-Blattstadium
- Schrotkorngrösse - Erbsengrösse
Einsatz von chelathaltigen Eisengranulaten
- Feuchte Ausbringung
In Weinbergen mit starken Eisnemangelsymptomen sollte schon zum Austrieb eine Bodendüngung mit Eisenchelaten erfolgen. Die bekanntesten Produkte auf dem Markt sind derzeit Basafer Plus, Sequestren 138FE oder Folicin DP, jeweils mit 6% Eisen. Diese Mittel sind nicht lichtbeständig und sollten mit einer Düngelanze in den Boden eingebracht werden: 12 - 20 g/Rebe mit vier Einstichen pro Rebe etwa 30-75 cm vom Stamm entfernt, pro Einstich ungefhär 1 L. Die Konzentration der Brühe sollte daher zwischen 0,3 - 0,5 kg/100L Wasser liegen.Alternativ kann man auch mit dem Spaten ein 20 cm tiefes Loch bei jedem Stock ausheben und die Lösung dort einlaufen lassen. Einer Bodendüngung mit "billigen" Eisensulfaten ist abzuraten, da in Versuchen in verschiedenen ausländischen Instituten oft keine Wirkung festgestellt wurde.
- Trockene Ausbringung
Die Ausbringung erfolgt durch Ausstreuen der vorgesehenen Menge (Siehe Anwendungsempfehlungen des Produktes). Feuchter Boden und Niederschläge fördern die Wirkung, extrem trockene Witterung nach der Anwendung verzögert die Wirkung. Bei Trockenheit sind oberflächliche Einarbeitung oder Einwässerung vorteilhaft.