Schwarzholzkrankheit

Biologie und Schadbild 

Wie die Flavescence Dorée gehört die Schwarzholzkrankheit zu den Vergilbungskrankheiten. Es ist ein bakterieller Erreger, der zur sogenannten Stolburgruppe gehört.
Die Schwarzholzkrankheit wird ausschließlich durch die Glasflügelzikade Hyalesthes obsoletus übertragen.  Auch wenn diese Zikade aus dem warmem südeuropäischem Raum stammt, so etabliert sie sich zunehmend in klimatisch begünstigten Teilen Mitteleuropas. Sie bevorzugt als Wirtspflanzen vor allem die Ackerwinde und die Brennnessel, an deren Wurzeln sie saugt und den Schaderreger bei infizierten Pflanzen aufnimmt. Die Zikaden sind also schon infektiös, wenn sie das Erdreich verlassen. Die erwachsenen Tiere kommen im Juni an die Erdoberfläche und können während ihrer fünfwöchigen Flugzeit auch gelegentlich die Reben anstechen und den Erreger übertragen.  
Infizierte Reben stellen hingegen keine Infektionsquelle für benachbarte Stöcke dar, da die adulte Zikade die Rebe als Ernährungsquelle eigentlich nicht aufsucht und ihre oberirdische Lebensdauer kurz ist.

Die Symptomatik an Reben ist ähnlich wie bei der Flavescence Dorée. Typisch für schwarzholzkranke Reben ist aber, dass die Symptome sich meist auf Teile des Rebstockes beschränken, wobei bei der Flavescence Dorée die Krankheitssymptome an allen Teilen ausgeprägt sind.  

Windenglasflügelzikade als Vektor der Schwarzholzkrankheit
Windenglasflügelzikade als Vektor der Schwarzholzkrankheit
©Hochschule Geisenheim
Schwarzholzkrankheit an Blättern bei weißer Sorte
Schwarzholzkrankheit an Blättern bei weißer Sorte
©Hochschule Geisenheim
Schwarzholzkrankheit an Blättern bei roter Sorte
Schwarzholzkrankheit an Blättern bei roter Sorte
©Hochschule Geisenheim

Bekämpfungsansätze

Eine direkte Bekämpfung des Überträgers durch Insektizide macht wenig Sinn, da die Glasflügelzikade die größte Zeit des Jahres im Boden verbringt. Darüber hinaus kommt die Zikade auch außerhalb der Weinbergsflächen vor.

Bedeutend wichtiger ist es, die Wirtspflanzen der Glasflügelzikade, insbesondere die Ackerwinde und die Brennnessel in Weinbergsnähe, während der Flugzeit der adulten Zikaden im Juni nicht zu entfernen, damit diese nicht auf die Reben ausweichen und sich dadurch der Infektionsdruck erhöht. Es sollte eine möglichst geschlossene Begrünung der Rebflächen in diesem Zeitraum angestrebt werden, da die Zikade sich von offenem Boden besonders angezogen fühlt.

 

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