Innovation und Forschung

Forschung und Landwirtschaft - zwei verschiedene Welten? Nicht zwingend, das Ministerium und der Service agri-environnement, recherche et innovation setzen alles daran, die Wissenschaft enger mit der Landwirtschaft zu vernetzen und so Wissen aus der Forschung schneller und effizienter in den landwirtschaftlichen und weinbaulichen Sektor zu bringen. Dieser Austausch von Wissen ist allerdings nicht nur einseitig, da wir auch den Austausch von Landwirten und Winzern mit der Forschung fördern. Damit wollen wir dafür sorgen, dass das im Sektor bestehende Wissen bei den Wissenschaftlern ankommt und diese ihre Forschung an den Bedarf der Landwirtschaft bzw. Weinwirtschaft anpassen können. Dies ermöglicht es ihnen, praxisrelevante Forschung zu betreiben und mit ihren Ergebnissen zu direkt nutzbaren Methoden und Tools für den Sektor zu führen.

Dies ist unabdingbar damit Landwirte und die Lebensmittelindustrie die zukünftigen Herausforderungen meistern können. Dafür sind sie auf neues Wissen angewiesen, das sie in der Praxis anwenden können. Durch die Förderung von Innovation und Forschung kann die Wettbewerbsfähigkeit unter immer schwieriger werdenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erhöht und gleichzeitig die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und Ökosystemleistungen sicherstellt werden.

Die vom Landwirtschaftsministerium geförderten Projekte reichen von Demo- und Anbauversuchen, bei denen innovative Anbaumethoden getestet und vorgestellt werden, über Projekte mit mehreren unterschiedlichen Akteuren (Wissenschaft, Beratung, Landwirtschaft), die gemeinsam ein Problem aus der Praxis (bottom-up) bearbeiten, bis hin zu Auftragsforschung, deren Resultate direkt den Weg in die politischen Entscheidungsprozesse findet. Des Weiteren fördert das Ministerium innovative Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit dem Fonds National de la Recherche (FNR) und unterstützt so hochrangige Wissenschaftler und den Aufbau einer wegbereitenden wissenschaftlichen Forschung im Gebiet der Landwirtschaft in Luxemburg.

Mit regelmäßigen Projektaufrufen stärkt das Ministerium die bereits bestehenden Verbindungen zwischen Landwirtschaft und Wissenschaft, und baut neue Netzwerke auf. Eine Beschreibung der unterschiedlichen Fördermaßnahmen und deren rechtlichen Rahmen finden Sie unter „Mehr dazu“. Falls Sie hierzu Fragen haben, melden Sie sich gerne bei uns.

Finanzierungsinstrumente

Zum Erreichen der verschiedenen Ziele sieht das Agrargesetz drei verschiedene Finanzierungsinstrumente vor:

  • die Europäische Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP) (Artikel 67)
  • eine allgemeine Forschungs-Beihilferegelung (Artikel 68)
  • Demo- und Anbauversuche (Artikel 69).

Weitere Informationen über die Finanzierung von Innovations- und Forschungsprojekten finden Sie in der Rubrik „Beihilfen“.

Finanzierte Projekte

Datenbank der geförderten Innovations- und Forschungsprojekte

Aktuelle Ausschreibungen

Projektausschreibung für innovative Bottom-Up Lösungen in der Landwirtschaft und im Weinbau (EIP – Bottom up)

Am 1. Juli 2025 startete das Landwirtschaftsministerium einen neuen Projektaufruf für innovative „Bottom-Up“-Lösungen. Landwirte, Winzer, Imker und Produzenten aus dem Gemüse- und Obstbau können sich gemeinsam mit einem Partner aus der Beratung, Forschung, oder Bildung für eine Finanzierung ihrer Projektidee bewerben. Gesucht werden innovative Lösungen für konkrete Herausforderungen in der Praxis. Das Vorhaben sollte vom Landwirt/ der Landwirtin selbst ausgehen, so dass sich aus dem Projekt, eine innovative und einfach umsetzbare Idee für die Praxis ergibt. Dies kann eine technische, oder ökologische Verbesserung im Produktionsprozess, eine Anpassung an den Klimawandel, der Aufbau eines neuen Produktions- oder Wertschöpfungszweiges, der Auf- und Ausbau von Kooperations- und Vernetzungsketten (Netzwerke), oder Ähnliches sein.

3 Projektkategorien sind möglich:

  1. Wissenstransfer: Know-how zu einem konkreten Thema einholen, bündeln und teilen
  2. Machbarkeitsstudie: Prüfen wie ein innovatives Vorhaben durchgeführt werden kann.
  3. Innovation testen: Innovation am Betrieb testen und Erfahrung mit dem Sektor teilen.

Für die Umsetzung der Projekte ist ein Budget von max. 50.000 € pro Projekt vorgesehen. Um eine möglichst hohe Qualität des Wissenstransfers zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Projektergebnisse breit und zielführend kommuniziert werden, muss im Projektbudget ein Posten von mind. 10.000 € für den Wissenstransfer reserviert werden (davon mind. 1 Netzwerktreffen sowie die Erstellung eines Faktenblattes mit den wichtigsten Erkenntnissen des Projektes). Zusätzlich zum Projektbudget können bis max. 15.000 €, inklusive 15 % Overheadkosten für die Projektkoordination angefragt werden. Insgesamt stehen somit je Projekt max. 65.000 € zur Verfügung. Die Projekte können eine Laufzeit von 1 bis max. 5 Jahren haben und die Ergebnisse müssen an den Sektor kommuniziert werden. Die Ideen und auch die eingebundenen Akteure können divers sein und eine Verknüpfung mit ausländischen Instituten und Gruppen wird ermutigt. Bewerben können sich als Hauptprojektträger Institutionen die Erfahrung im Wissenstransfer an den landwirtschaftlichen Sektor haben (Forschung, Beratung, Bildung). Sie bewerben sich stellvertretend für die „Innovationspartnerschaft“, welche aus weiteren projektrelevanten Akteuren, darunter mind. 1 aktiver Landwirt, gebildet wird.

Bei der Bewerbung gelten die allgemeinen Richtlinien des Leitfadens. Es wird ausdrücklich empfohlen vor dem Einreichen eines Projektes Kontakt mit dem Innovations- und Forschungsteam (agri-innovatioun@ma.etat.lu) aufzunehmen, um vorab eventuelle Fragen zum Projekt zu besprechen.

Die entsprechenden Formulare zum Einreichen eines Projektes sind unter Mehr dazu zu finden. Die Evaluationsmatrix, die bei der Bewertung der Projekte benutzt werden wird sowie die Mustervorlage „Einverständniserklärung der Institutsleitung“ werden demnächst unter Mehr dazu zu finden sein.

Einsendeschluss ist der 8. Dezember 2025.

Wichtige Daten zum Projektaufruf

Netzwerktreffen & Ideen-Pitch 14. Juli 2025, 9:00-11:30 (Institut viti-vinicole, IVV); 25. September 2025, Nachmittags (TBC) (Lycée Technique Agricole, LTA)
Einsendeschluss 8. Dezember 2025 (mit einem Resultat ist mind. 3 Monate nach Einsendeschluss zu rechnen)
Frühester Start des Projektes 9. März 2026

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