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Risiko- und Krisenmanagement

Am Freitag, den 10. Januar 2025, wurde in Brandenburg die hochansteckende Viruserkrankung Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt, die Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine und andere Klauentiere betrifft. Drei Wasserbüffel eines Bestandes von insgesamt 14 Tieren wurden positiv getestet. Untersuchungen ergaben, dass es sich um den Serotyp O handelt. Die Infektionsquelle ist derzeit noch unbekannt, und weitere epidemiologische Untersuchungen sind im Gange.

Aktuelle Situation in Luxemburg

Die luxemburgische Veterinär- und Lebensmittelverwaltung teilt mit, dass sie die Situation aktiv überwacht und mögliche epidemiologische Zusammenhänge mit Tierbewegungen aus Brandenburg prüft. Es gibt aktuell keine Einschränkungen bezüglich Tierbewegungen innerhalb Luxemburgs. Tierhalterinnen und Tierhalter werden dennoch dringend dazu aufgerufen, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und konsequent einzuhalten.

Historischer Hintergrund

·         Letzter Ausbruch von MKS in Luxemburg: 1964.

·         Letzter Ausbruch von MKS in Deutschland: 1988 in Niedersachsen.

·         Größter Ausbruch: 2001 im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Irland und den Niederlanden, was zur Keulung von Tausenden von Tieren führte.

·         Letzter Ausbruch in Europa: 2011 in Bulgarien.

Steckbrief der Maul- und Klauenseuche (MKS)

Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine befällt. Auch verschiedene Zoo- und Wildtiere sind empfänglich. Betroffene Tiere bekommen Fieber, werden apathisch und leiden unter blasenartigen Läsionen (Aphthen) und Erosionen an Schleimhäuten sowie an unbehaarten Hautpartien im Bereich des Mauls und der Klauen.

Ein MKS-Ausbruch kann schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben und wird durch direkten Kontakt zwischen infizierten Tieren sowie deren Körperausscheidungen übertragen. Die Bekämpfung der Seuche erfolgt in der Regel durch Keulung der betroffenen Tiere.

Bei Masttieren können geringere Gewichtszunahmen und geminderte Milchleistungen beobachtet werden. Da die Krankheit bei erwachsenen Tieren häufig ohne äußerlich sichtbare Symptome verläuft, kann sich die Seuche unbemerkt sehr schnell ausbreiten.

Für den Menschen ist der Verzehr von Lebensmitteln wie Milch oder Fleisch von infizierten Tieren unbedenklich. Regelmäßig kommt es zu MKS-Ausbrüchen in Ländern wie der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten, Afrika, vielen asiatischen Ländern und Teilen Südamerikas. Eine große Gefahr der Einschleppung besteht durch illegal eingeführte tierische Produkte aus betroffenen Ländern.

Empfehlungen der ALVA für Tierhalterinnen und Tierhalter

·         Achten Sie sorgfältig auf klinische Anzeichen von MKS bei Tieren, wie z. B. Fieber in Verbindung mit blasenartigen Läsionen im Maul, an den Füßen und am Euter.

·         Melden Sie Verdachtsfälle unverzüglich der luxemburgischen Veterinär- und Lebensmittelverwaltung (ALVA).

·         Überprüfen und halten Sie konsequent Biosicherheitsmaßnahmen ein, insbesondere:

o    Vermeiden Sie Kontakte zu betriebsfremden Klauentieren.

o    Reduzieren Sie den Kontakt mit betriebsfremden Personen und Fahrzeugen auf ein Minimum.

o    Kaufen Sie empfängliche Tiere nur aus sicheren Betrieben mit Gesundheitszeugnis.

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