Beweidung mit Schafen und Ziegen (P) Wanderbeweidung und Weinbergbeweidung
Zielsetzung
Die Wanderbeweidung mit Schafen oder Ziegen (das Kürzel P steht für „Pâturage itinérant“) ist eine Maßnahme zur Pflege von ökologisch wertvollen Biotopen und Lebensräumen. Sie zeichnet sich aus, durch eine intensive Beweidung mit hoher GVE-Dichte begrenzt auf wenige Tage, während sich die Fläche die restliche Zeit des Jahres frei entwickeln kann.
Die Schafbeweidung in Weinbergen ist eine neue Maßnahme, die auf eine Nutzung der Krautschicht in Weinbergen abzielt und damit eine Diversifizierung der Pflanzen, die Schaffung eines natürlichen Pflanzenmosaiks und zusätzlich Ressourcen für koprophage Insekten mit sich bringt.
Prämienfähigkeit
- Wanderbeweidung (P_1 und P_1a): Die Fläche kann Dauergrünland, begrünte Acker, klassifizierte Biotope und Habitate oder Pionierfläche sein.
- Beweidung in Weinbergen (P_2): nur Weinberge.
Bedingungen
- Nutzung der gesamten Fläche.
- Keine Düngung, kein Einsatz von Pestiziden oder anderen Chemikalien. Eine Düngung mit Mist (max. 5 kg/Jahr) ist am Fuß junger Obstbäume (max. 5 Jahre) möglich.
- Kein Umbruch zur Grünlandsanierung, keine Erneuerung, Neueinsaat oder Übersaat, außer im Zusammenhang mit der Einführung seltener einheimischer Pflanzenarten.
- Wildschäden sind gemäß den Anweisungen in Anhang 3 dieser Verordnung zu beheben.
- Keine mechanischen Arbeiten auf der Fläche zwischen dem 15. April und 15. Juni.
- Keine Veränderung des Wasserhaushaltes des Grundstücks (z. B. durch Gräben, Drainage, Rinnen oder Bewässerungsmaßnahmen).
- Keine übermäßige Zerstörung von Grasland durch Tritt oder den Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen.
- Verbot der Beweidung durch Vieh, das in den vorangegangenen 5 Monaten präventiv mit Entwurmungsmitteln auf Avermectin-Basis und deren Derivaten behandelt wurde. Jede Behandlung von infizierten Tieren mit Avermectin und seinen Derivaten muss außerhalb der Vertragsfläche erfolgen.
Programme
P_1 Wanderbeweidung mit Schafen (und Ziegen):
- Die Beweidung in 1 oder 2 Weidegängen pro Jahr oder nach einem durch die ANF definierten Beweidungsplan.
- Führung eines Weideregisters.
- Die Beweidungsintensität wird definiert als die Entfernung von mindestens zwei Drittel der beweidbaren Biomasse während eines Weidedurchgangs, es sei denn, ein von der ANF genehmigter Plan sieht etwas Anderes vor. Auf geschützten Flächen (NSG, Natura 2000, Biotope, Habitate) wird die Beweidungsintensität sowie die Lage der Nachtpferche (falls erforderlich) gemäß einem von der ANF genehmigten Weideplan festgelegt.
P_1a Zuschlag bei mindestens 15 % Ziegen in der Herde
P_2: Schafbeweidung in Weinbergen
- Beweidung in 1 oder 2 Weidegängen pro Jahr
- Keine Düngung, kein Einsatz von Pestiziden oder anderen Chemikalien
- Beweidungsintensität: Abweiden von mindestens zwei Drittel der Krautschicht zwischen den Reben während eines Weidegangs
- Führen eines Weideregisters.
Beweidung mit Schafen und Ziegen | ID | Bezahlung jährlich (A) oder einmalig (U) | Einheit | Prämie |
---|---|---|---|---|
Wanderbeweidung mit Schafen und Ziegen - 1 oder 2 Beweidungsgänge | P_1 | A | €/ha | 460 € |
Wanderbeweidung mit Schafen und Ziegen - 1 oder 2 Beweidungsgänge bei mindestens 15 % Ziegen in der Herde | P_1a | A | €/ha | 530 € |
Schafbeweidung in Weinbergen - 1 oder 2 Beweidungsgänge | P_2 | A | €/ha | 570 € |
Kontaktpersonen
Wenn Sie an Biodiversitätsverträgen interessiert sind, wenden Sie sich bitte an die biologische Station Ihrer Gemeinde, an die Naturabteilung bei der ANF oder an folgende Personen für allgemeinere Informationen:
Dr. Philip Birget | ANF - Service de la Nature | 247-56659 | biodiv@anf.etat.lu |
Yannick Reiser | Service d’économie rurale | 247-82579 | yannick.reiser@ser.etat.lu |
Lydie Fassbinder | Service d’économie rurale | 247-72577 | lydie.fassbinder@ser.etat.lu |
Ben Geib | CONVIS | 26 81 20-314 | ben.geib@convis.lu |
Max Hetto | LWK | 31 38 76-35 | max.hetto@lwk.lu |
Moritz Colbus | LWK | 31 38 76-28 | moritz.colbus@lwk.lu |
Mikis Bastian | Natur- & Geopark Mëllerdall | 26 87 82 91-31 | mikis.bastian@naturpark-mellerdall.lu |
Patrick Thommes | Naturpark Öewersauer | 89 93 31-217 | patrick.thommes@naturpark-sure.lu |
Alain Klein | Naturpark Our | 90 81 88-643 | alain.klein@naturpark-our.lu |
Marc Thiel | SIAS | 34 94 10-26 | biologeschstatioun@sias.lu |
Fanny Schaul | SICONA | 26 30 36-37 | fanny.schaul@sicona.lu |
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