Schulmilch und Schulobst
Im Rahmen der Programme „Schoulmëllech“ und „Schouluebst“ erhalten die Schüler der Grund- und Sekundarschulen in Luxemburg jede Woche kostenlos Obst und Milch. Die beiden von der Europäischen Union geförderten Initiativen, die in den Jahren 1970 respektive 2009 auf den Weg gebracht wurden, werden vom Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau zum einen über den Service d’économie rurale (SER) und zum anderen über die Administration des services techniques de l’agriculture (ASTA) in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und dem Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend getragen.
Im Jahre 2015, unter dem luxemburgischen Vorsitz des Europäischen Rates, wurden beide Programme zusammengeführt und mit zusätzlichen finanziellen Mitteln (EU und national) versehen, um unter anderem pädagogische Begleitmaßnahmen vorzusehen, wie z. B. die „Woch vun der Mëllech“, die seit 2015 stattfindet. Durchgeführt werden die Programme „Schoulmëllech“ und „Schouluebst“ vom SER und der ASTA.
Beide Programme haben zum Ziel, Schulkindern gesunde Lebensmittel zur Verfügung zu stellen sowie eine gesunde Ernährungsweise zu fördern, aber auch den Kindern die Herkunft von landwirtschaftlich erzeugten Lebensmitteln näher zu bringen.
Jeder Mitgliedstaat legt eine Strategie der Programme Schulmilch und Schulobst für sechs Jahre fest. Luxemburgs Strategie für die Jahre 2023 bis 2029 können Sie hier einsehen.
Schoulmëllech
Das Schulmilchprogramm ist ein Projekt zum Thema Milch, welches von der Europäischen Union ins Leben gerufen wurde. In Luxemburg läuft das Projekt seit 1977 unter dem Landwirtschaftsministerium und wird vom Service d’économie rurale (SER) ausgeführt. Grundschulen (écoles fondamentales) erhalten seit dem Schuljahr 2017/2018 kostenlos Trinkmilch. Ab Mai 2019 erhielten auch Sekundarschulen unter spezifischen Bedingungen kostenlos Trinkmilch. Seit dem Schuljahr 2022/2023 ist die Trinkmilch für beide, Grundschulen und Sekundarschulen, kostenlos.
Für Grundschulen besteht seit dem Schuljahr 2020/2021 die Möglichkeit, Naturjoghurt zu bestellen. Neben der Trinkmilch wird seit dem Schuljahr 2021/2022 auch noch laktosefreie Milch angeboten. In Sekundarschulen wird außerdem Schokoladenmilch vergünstigt zur Verfügung gestellt.
Funktionsweise
Allgemeine Funktionsweise
Der Lieferant der Milchprodukte wird durch eine öffentliche Ausschreibung festgelegt. Für das laufende Schuljahr 2024/2025 hat Luxlait das Ausschreiben gewonnen. Die Lieferungen erfolgen jeweils einmal pro Woche außer während der Schulferien. Die Schulen können wöchentlich festlegen, welche Menge und Produkte am besten zum Schulalltag passen.
Grundschule
Um eine gesündere Ernährung zu fördern, beschränkt sich das Schulmilch-Programm auf die Verteilung von weißer Trinkmilch in 250 ml (aktuell nur Milch aus biologischer Landwirtschaft verfügbar), oder 1 l Verpackungen (sowohl konventionell als auch Bio-Milch verfügbar). Für den Fall von Laktoseintoleranz ist laktosefreie Milch in der 1 l UHT-Verpackung verfügbar.
Zusätzlich kann auch Naturjoghurt in 125 g (sowohl aus biologischer als auch aus konventioneller Landwirtschaft) und 500 g Packungen (aktuell nur aus konventioneller Landwirtschaft verfügbar) bestellt werden. Sowohl Milch als auch Naturjoghurt werden gratis verteilt. Bei Interesse an der Teilnahme Ihrer Grundschule am Schulmilch-Programm können Sie sich bei den angegebenen Kontaktpersonen melden oder eine E-Mail an lait@ser.etat.lu schreiben.
Sekundarschule
Auch Sekundarschulen können am Schulmilch-Programm teilnehmen. Hier beschränkt sich das Programm auf die Verteilung von weißer Trinkmilch in 250 ml (aktuell nur Milch aus biologischer Landwirtschaft verfügbar), oder 1 l Verpackungen (sowohl konventionell als auch Bio-Milch verfügbar) und für den Fall von Laktoseintoleranz, ist laktosefreie Milch in der 1 l UHT-Verpackung verfügbar. Die Schokoladenmilch in der 250 ml Verpackung (mit < 7 % zusätzlichem Zucker und mindestens 90 % Milchanteil) kann exklusiv in Sekundarschulen zum verbilligten Tarif verteilt werden. Bei Interesse an der Teilnahme Ihrer Sekundarschule am Schulmilch-Programm können Sie sich bei den angegebenen Kontaktpersonen melden oder eine E-Mail an lait@ser.etat.lu schreiben.
Kosten für Schulen und Gemeinden
Grundschule und Gemeinde
Das Schulmilchprogramm ist für Schüler, Schule und Gemeinde kostenlos und wird durch Mittel der Europäischen Union und des Landwirtschaftsministeriums finanziert.
Sekundarschule
An den Sekundarschulen erfolgt die Verteilung von Schulmilch einschließlich laktosefreier Milch ebenfalls kostenlos. Die Verteilung von Schokoladenmilch erfolgt über einen vergünstigten Preis an die Schüler. Der Maximalpreis für das Schuljahr 2024/2025 beträgt dabei 0,88 €/250 ml Verpackung.
Verpflichtungen für Schulen und Gemeinden
Schule
Die Schule muss:
- den Antrag stellen, um am Programm teilnehmen zu können;
- die Milch und Milchprodukte entgegennehmen (einschließlich Gewährleistung der Kühlkette);
- den Lieferschein unterschreiben und archivieren;
- die Milch an die Kinder verteilen;
- keine subventionierte Milch und Milchprodukte bei der Zubereitung von Mahlzeiten für Schüler verwenden;
- keine subventionierte Milch und Milchprodukte austeilen, wenn diese dazu führen könnten, eine reguläre Mahlzeit/Teilmahlzeit zu ersetzen;
- das Poster „Eis Schoul mécht mat“ sichtbar und ständig am Schuleingang anbringen;
- pädagogische Aktivitäten in Verbindung mit dem Programm „Schoulmëllech- a Schouluebst“ durchführen und diese Aktivitäten dokumentieren;
- einen Koordinator aus der Schule bestimmen, der während des Schuljahres der Ansprechpartner für den Verwalter des Programms beim SER ist.
Gemeinde
Die Gemeinde muss, in Form einer schriftlichen Genehmigung des Bürgermeisters, den zuständigen Kontrollagenten den Zugang zu den Schulen erlauben, sodass die für das Programm vorgeschriebenen Kontrollen durchgeführt werden können. Bei Interesse an der Teilnahme schicken Sie uns eine E-Mail an lait@ser.etat.lu und wir senden Ihnen das erforderliche Formular zu.
Anschließend an die schriftliche Genehmigung ist für jedes Schuljahr das Anmeldeformular auszufüllen. Dieses Formular ist online auszufüllen, den entsprechenden Link dazu und ein Passwort erhalten Sie von uns per E-Mail.
Privatschulen und Sekundarschulen
Hier ist es die/der Direktor(in), die/der, in Form einer schriftlichen Genehmigung, den zuständigen Kontrollagenten den Zugang zu den Schulen erlauben muss, so dass die für das Programm vorgeschriebenen Kontrollen durchgeführt werden können. Bei Interesse an der Teilnahme schicken Sie uns eine E-Mail an lait@ser.etat.lu und wir senden Ihnen das erforderliche Formular zu.
Anschließend an die schriftliche Genehmigung ist für jedes Schuljahr das Anmeldeformular auszufüllen. Dieses Formular ist online auszufüllen, den entsprechenden Link dazu und ein Passwort erhalten Sie von uns per E-Mail.
Das Schulmilchprogramm in Luxemburg
- Im Schuljahr 2023/2024 nahmen rund 62.700 Schulkinder in 104 verschiedenen Schulen am Schulmilchprogram teil.
- Rund 122.400 Liter weiße Milch, 33.100 Liter Schokoladenmilch und 6.300 Kilogramm Naturjoghurt wurden an die Schulkinder verteilt.
- 66 % der verteilten Milch und Milchprodukte war Bio-Ware.
- Die verteilte Milch und Milchprodukte stammte zu 100 % aus lokaler Produktion
Schouluebst
Das Schulobstprogramm (früher Fruit4school) ist ein Projekt zum Thema Obst und Gemüse, welches von der Europäischen Union ins Leben gerufen wurde. In Luxemburg läuft das Projekt seit 2010 unter dem Landwirtschaftsministerium und wird von der Administration des services techniques de l’agriculture (ASTA) ausgeführt.
Sinn und Zweck des Programms
Kinder sollen durch dieses Projekt:
- den Genuss von Obst und Gemüse kennenlernen,
- an gesundes Essen herangeführt werden,
- eine ganze Menge Wissen über Obst und Gemüse mit auf den Weg bekommen.
Funktionsweise
Grundschule
Einmal pro Woche wird jede Grundschule, welche am Programm teilnimmt, mit frischem Obst und Gemüse beliefert, so dass die Kinder einmal pro Woche mindestens eine gratis Portion Obst oder Gemüse außerhalb der Mahlzeiten erhalten. Die an die Schule gelieferte Menge ist auf die Anzahl der Kinder an der Schule abgestimmt. Kindertagesstätten oder -krippen können nicht teilnehmen.
Sekundarschule
Alle öffentlichen sowie die Mehrzahl der privaten Sekundarschulen in Luxemburg nehmen am Schulobstprogramm teil. Sie werden jede Woche montags beliefert. Die angelieferte Gemüse- und Obstmenge wird auf die 5 Schultage, von montags bis freitags, aufgeteilt und gratis, idealerweise an mehreren Orten des Schulgebäudes, den Schülern zur Verfügung gestellt. Das Schulobstprogramm in den Sekundarschulen funktioniert nach dem Prinzip „first come, first served“.
Kosten für Schulen und Gemeinden
Das Schulobstprogramm ist für Schüler, Schule und Gemeinde gratis und wird durch Mittel der Europäischen Union und des Landwirtschaftsministeriums finanziert.
Verpflichtungen für Schulen und Gemeinden
Schule
Die Schule muss:
- den Antrag stellen, um am Programm teilnehmen zu können;
- das Obst und Gemüse entgegennehmen und kontrollieren;
- den Lieferschein unterschreiben und archivieren;
- das Obst und Gemüse an die Kinder verteilen.
Ein Koordinator aus der Schule ist während des Schuljahres der Ansprechpartner für den Verwalter des Programms bei der ASTA. Darüber hinaus soll die Schule den Kindern pädagogische Begleitmaßnahmen bieten, um ihnen Obst und Gemüse sowie eine gesunde Ernährung näher zu bringen.
Gemeinde
Die Gemeinde muss, in Form einer schriftlichen Genehmigung des Bürgermeisters, den zuständigen Kontrollagenten den Zugang zu den Schulen erlauben, so dass die für das Programm vorgeschriebenen Kontrollen durchgeführt werden können.
Das Schulobstprogramm in Luxemburg
- Zwischen 2009 und 2024 wurden 5.199,85 Tonnen Obst und Gemüse an Luxemburgs Schulkinder verteilt.
- Nahezu 100 % der luxemburgischen Gemeinden nehmen am Schulobstprogramm teil.
- Schuljahr 2023/24: 395.674 kg Obst und Gemüse (= 2.411.543 Portionen) wurden an rund 112.000 Schüler ausgeliefert.
- Schuljahr 2023/24: 36 % der verteilten Ware war Bio-Ware.
- Schuljahr 2023/24: 34 % der verteilten Ware stammte von lokalen Produzenten.
- Schuljahr 2023/24: Rund 405 Lieferungen wurden pro Woche ausgestellt.
- Mit Ausnahme der Bio-Fairtrade Bananen stammten alle Obst- und Gemüselieferungen aus europäischer Produktion.
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