C organique Entwicklung der Humusgehalte im Zeitraum 2012-2019 in der Landwirtschaft und im Weinbau

Dieses Projekt ist abgeschlossen.

Projektziel

Böden sind weltweit der größte terrestrische Speicher für Kohlenstoff. Ein Verlust von organischem Kohlenstoff (Corg) aus dem Boden führt zur Emission des Treibhausgases CO2; ein Aufbau des Corg-Vorrates entspricht einer Festlegung von CO2-Kohlenstoff im Boden und nimmt deshalb eine zentrale Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf ein, somit ist er ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel.

Die Organische Substanz (Humus) im Boden besteht in etwa aus 57 % Kohlenstoff und ist ein wichtiges Merkmal der Bodenfruchtbarkeit. Böden mit einem hohen Gehalt an organischer Substanz können mehr Nährstoffe und Wasser speichern, verfügen über eine höhere Aggregatstabilität und sind weniger anfällig gegenüber Erosion.

Seit der Erstellung einer ersten Kartografie der Kohlenstoffgehalte für vier verschiedene Landnutzungsformen (Acker, Dauergrünland, Weinbau, Wald) im Jahre 2014, wurde die ASTA-Datenbank um weitere Corg-Gehalte im Rahmen der Bodenprobenkampagnen der Landschaftspflegeprämie ergänzt.

Ziel des Projektes ist es, eine aktualisierte Version der Kohlenstoffkarte zu erstellen sowie die rezente Entwicklung der Kohlenstoffgehalte in landwirtschaftlichen Böden (Acker, Dauergrünland) und im Weinbau zu ermitteln. Außerdem wird der Einfluss verschiedener landwirtschaftlicher Praktiken im Ackerbau untersucht.

Beschreibung

Die Studie weist eine statistische Auswertung von den erhobenen Punktdaten über den Zeitraum 2012-2019 auf. Untersucht werden die globalen Veränderungen des organischen Kohlenstoffes (Corg) im Oberboden zwischen den Zeitspannen T1 (2012-2015) und T2 (2016-2019) sowie die spezifischen Auswirkungen von drei landwirtschaftlichen Praktiken – Zwischenfrüchte, reduzierte Bodenbearbeitung, Feldfutteranbau – auf den Kohlenstoffgehalt.

Bei der kartografischen Darstellung von Corg bedarf es einer geeigneten Methode („digital soil mapping“ mit einem „generalized additive model“) zur Regionalisierung („von Punkt zur Fläche“). Das „Digital soil mapping“-Verfahren entwickelte ein Modell, welches anhand mehrerer Einflussgrößen (Höhenlage, Klima, pH, Tongehalt...) die Zielvariable Corg vorhersagt.

Dauer

2019 - 2022 (36 Monate)

Projektträger

Georges Lemaître Centre for Earth and Climate Research der Université Catholique de Louvain. Das Institut ist mit Prof. Bas van Wesemael ein langjähriger Forschungspartner öffentlicher Verwaltungen aus der Wallonie und Luxemburg zu Fragen des organischen Kohlenstoffs im Boden.

Resultate

Die räumliche Variabilität des Kohlenstoffgehalts im Ackerland erklärt sich hauptsächlich durch Umweltparameter mit regionalen Trends wie Höhenlage, Klima und Tongehalt. Einflussgrößen wie Hydromorphie der Böden und die Bodenbedeckung spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle. Im Weinbau wurde kein expliziter Zusammenhang zwischen Kohlenstoffgehalt und Umweltparamatern und/oder anthropogenen Parametern festgestellt, was sicherlich auf die Bedeutung der Flurneuordnung in der Vergangenheit zurückzuführen ist. Die räumlichen Modelle erklären 74 % der Corg-Varianz in Ackerland, 40 % in Dauergrünland und 14 % in Weinbau.

Zwischen den beiden Zeiträumen T1 (2012-2015) und T2(2016-2019) gibt es keinen klaren nationalen Trend, aber es werden regionale Veränderungen bemerkt.

Kosten

Die Kosten für das gesamte Projekt, die vom Ministerium laut Projektantrag übernommen werden, belaufen sich auf maximal 252.720 Euro.

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