EFFO Effiziente Fruchtfolgen – für einen verbesserten Wasserschutz und mehr Biodiversität
Dieses Projekt ist abgeschlossen.
Projektziel
Im Rahmen des Projektes EFFO werden zum einen Feldversuche an drei Standorten in Luxemburg durchgeführt, um a) kurzfristig die Eignung alternativer ackerbaulicher Verfahren für Raps und anderer Ölproduzierender Nutzpflanzen zu testen und b) anhand alternativer Fruchtfolgen die langfristige, ökonomisch sinnvolle Substitution des Rapses (erhöhter Herbizid-Einsatz) durch andere Ölpflanzen (low-input Kulturen) zu prüfen. Zum anderen werden c) die in den Feldversuchen gewonnenen Ergebnisse direkt in ackerbauliche Praxis und Lehre überführt. Damit verbunden ist eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung der Verbraucher für Themen in den Bereichen Bodenschutz, Wasserschutz, Biodiversität und Landwirtschaft.
Beschreibung
Die Fruchtfolge ist eines der wichtigsten Instrumente im integrierten Pflanzenbau und dient der nachhaltigen Sicherung des Ertrags und der Produktionsfaktoren Boden und Wasser. Aufgrund wirtschaftlicher und klimatischer Zwänge hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die ackerbauliche Fruchtfolge verringert, was eine steigende, anthropogene Belastung des Grundwassers durch herbizide Wirkstoffe im Rahmen des Beikrautmanagements verursachte, die neben ihrer Umweltpersistenz in Boden und Wasser auch erhebliche umwelttoxische Eigenschaften aufweisen. Als Reaktion auf diese Herausforderungen für den Ackerbau hat die Fördergemeinschaft Integrierte Landbewirtschaftung Luxemburg (FILL) das vorliegende Projekt entwickelt, bei dem das bisherige chemische Beikrautmanagement in seiner Umweltbeeinflussung (Risiken der Bildung von Metaboliten in Oberflächengewässern und im Grundwasser) evaluiert, mechanische bzw. pflanzenbauliche Alternativen zum Beikrautmanagement (Einsatz von Hack- und Striegeltechniken sowie Untersaat aus abfrierendem Leguminosen-Gemenge) in der Winterrapskultur erarbeitet und hinsichtlich Effizienz und Ertragswirksamkeit untersucht werden.
Die Erprobung alternativer Ölpflanzen (Leindotter, Öllein, Ölhanf) rundet den Versuch ab, der als randomisierte Blockanlage an drei Versuchsstandorten (Gutland, Ösling) auf unterschiedlichen Böden gestaltet ist. Das vorliegende Versuchsdesign ermöglicht eine praxisnahe und lösungsorientierte Durchführung des Projektes, wobei auch auf den Wissenstransfer in die landwirtschaftliche Praxis und die Vor-Ort Beratung der Landwirte fokussiert wird.
Dauer
2015 - 2020
Projektträger
- Fördergemeinschaft Integrierte Landbewirtschaftung Luxemburg (FILL)
Partner
- Luxembourg Institute of Science and Technoloy (LIST)
- Chambre d’Agriculture (LWK)
- Lycée Technique Agricole (LTA)
Resultate
Im vierten Versuchsjahr können einzelne Versuchsergebnisse als aussagekräftig und reproduzierbar gelten. Die einzelnen Techniken [chemisch, (teil-) mechanisch, pflanzenbaulich] zur Unkrautkontrolle zeigten unterschiedliche Bekämpfungserfolge. Die Applikation von Herbiziden führte zu geringeren Beikrautdichten als die mechanischen oder pflanzenbaulichen Varianten, wobei die geringste Beikrautdichte nach Applikation von Clomazon (plus Pethoxamid) auftrat. Hohe Beikrautdichten im Herbst hatten im Allgemeinen auch hohe Beikrautdichten im Frühjahr zur Folge.
Eine Kombination mehrerer Verfahren zur Beikrautregulierung, z. B. Kultur in weiter Reihe mit einer Untersaat und einem mehrmaligen Einsatz der Rollsternhacke, könnte das Potential haben, den Einsatz von Herbiziden noch weiter zu reduzieren. Am häufigsten fanden sich bei den Erhebungen die unterständigen Beikrautarten (Vogelmiere, Ackerstiefmütterchen…), aber ebenso traten auch Ungräser auf (einjährige Rispe, Quecke, Windhalm und Ackerfuchsschwanz). Ausfallgetreide war weniger präsent. Erkennbar war ein stärkeres Auftreten des rapsverwandten Unkrauts Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), was eventuell auf den langjährigen Einsatz von Metazachlor-haltigen Produkten zurückzuführen ist.
Die einzelnen Versuchsvarianten zeigten teilweise hohe Ertragsschwankungen. Konventionelle Varianten mit Einsatz von Herbiziden und anderen chemischen Pflanzenschutzmitteln lagen teilweise etwas aber nicht signifikant höher als die Varianten mit (teil-) mechanischer Beikrautbekämpfung. Die Ertragssicherung beruhte aber eher auf den Insektizidbehandlungen, bzw. dem N-Düngungsniveau. Die Versuchsvariante ohne chemischen Pflanzenschutz und ohne mineralische Düngung zeigte mittlere Erträge von 30 dt/ha, also deutlich höher als in der Literatur angegeben.
Leindotter als Alternativkultur zeigte sich aufgrund des hohen Befallsdrucks durch Pflanzenschädlinge und Pflanzenpathogene als nicht geeignet, während Öllein und teilweise auch der Ölhanf gute Ergebnisse zeigten.
Kosten
Die Kosten für das gesamte Projekt, die vom Ministerium laut Projektantrag übernommen werden, belaufen sich auf maximal 252.363 Euro.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Landwirtschaftskammer, den Abschlussbericht können Sie unter „Mehr dazu“ herunterladen.
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