Ferti MAE Bewertung der Maßnahme „Extensivierung von Dauergrünland“ in Bezug auf Düngung und Futtererzeugung
Bewertung der Agrar-Umwelt-Klima Maßnahme „Extensivierung von Dauergrünland“ (AUK482) zur Erhaltung des Lebensraums „Magere Flachland-Mähwiesen“ (6510 der Richtlinie 92/43/EWG) in Bezug auf Düngung und Futtererzeugung
Projektziel
Die Erhaltung der Biotope 6510 (magere Flachland-Mähweiden) ist ein wichtiges Thema in der heutigen Landwirtschaft. Deshalb können Landwirte sich u. a. freiwillig dazu verpflichten, ihre Dauergrünlandbewirtschaftung zu extensivieren (AUK-Maßnahme 482). Die Reduzierung der Stickstoffdüngung (auf ein Äquivalent von 50 verfügbaren Jahreseinheiten) oder deren Einstellung sind die beiden wichtigsten Maßnahmen, die zu diesem Zweck geschaffen wurden.
Der Lebensraum 6510 entspricht „einer typischen Heuwiese“; er zeichnet sich durch eine floristische Vielfalt aus, die nur durch extensive Praktiken möglich ist. Die Typizität dieser Flora entspricht jedoch dem Vorhandensein von Mittel- und Obergräsern, für die eine zu starke Reduzierung der Düngung schädlich sein könnte.
Ziel dieses Projektes ist es daher, diese beiden Varianten der AUK 482 (50 Einheiten Stickstoff vs. 0 Einheiten) im Hinblick auf die Erhaltung des Lebensraums (floristischer Zustand), aber auch auf ihre Integration in die Viehfuttersysteme zu evaluieren. Eine Charakterisierung des erzeugten Futters (Quantität und Qualität) für diese AUK-Maßnahme wird daher auch durchgeführt, um als Grundlage für die Betriebsberatung dienen zu können.
Beschreibung
Es werden etwa 20 Flachland-Mähweiden 6510 im ganzen Land ausgewählt, die seit mehreren Jahren im AUK-Programm 482 sind. Auf jeder von ihnen werden die beiden Stufen der Stickstoffdüngung (50 Einheiten gegenüber 0) verglichen.
Die Relevanz dieser AUK-Maßnahme wird evaluiert anhand folgender Parameter:
- Entwicklung der Flora durch jährliche floristische Erhebungen;
- Futtermenge, die mithilfe von Ertragsmessungen bei jedem Mähen dokumentiert wird;
- Qualität des erzeugten Futters durch Futteranalysen der bei jedem Schnitt entnommenen Proben und deren Interpretation auf der Grundlage der floristischen Erhebungen;
- Entwicklung der verschiedenen Bodeneigenschaften zwischen Beginn und Ende des Projekts.
Dauer
2019 - 2023 (5 Jahre)
Projektträger
Fourrages Mieux: eine Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht die (vom belgischen Staat) auch mit der Beratung der Landwirte bei der Bewirtschaftung von Wiesen und Futtermitteln beauftragt ist. Ihr Tätigkeitsfeld reicht daher von der Forschung bis zur Wissensvermittlung. Seit mehreren Jahren ist sie für die Charakterisierung des in den belgischen AUK-Maßnahmen produzierten Futters zuständig.
Partner
- Natagriwal: eine Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht deren Hauptaufgabe u. a. darin besteht, belgische Landwirte bei der Umsetzung der Agrar-Umwelt-Maßnahmen zu informieren, beraten und begleiten.
- Convis
- Landwirte und landwirtschaftliche Unternehmen
Resultate
- Die Mineraldüngung beeinflusst die Flora der mageren Flachland-Mähweiden 6510 negativ, was sich durch eine Zunahme nitrophiler Arten zeigt. Allerdings bleibt der absolute Anstieg der nitrophilen Arten gering und in den meisten Fällen wurde die Bewertung des Erhaltungszustands des Lebensraums nicht beeinträchtigt.
- Mineraldünger hatten einen schnellen Effekt auf die floristische Zusammensetzung. Die Auswirkungen auf die Bodenbedeckung sind bereits im ersten Jahr erkennbar. Diese Wirkung hat im Laufe der Jahre nicht zugenommen. Die schnelle Wirkung des Düngers hat einen Einfluss auf die Flora, nicht jedoch auf die Bodenfruchtbarkeit.
- Die Flora der 6510-Wiesen besteht hauptsächlich aus mesophilen Arten, die "relativ" nährstoffreiche Böden bevorzugen. Die Anzahl der charakteristischen Arten, sowie ihre Bedeckung wurden durch die Düngung nicht signifikant beeinflusst. In einigen Parzellen hat sich der Erhaltungszustand sogar verbessert.
- Die Anwendung von Mineraldünger erhöht logischerweise die Produktivität der Wiesen. Dieser Effekt variiert von Jahr zu Jahr und von Parzelle zu Parzelle, aber der durchschnittliche Anstieg während des Monitorings beträgt etwa 1 Tonne zusätzliche Trockenmasse pro Hektar bei der ersten Mahd (Mitte Juni).
- Die Qualität des gemähten Futters war in den gedüngten Parzellen geringer. Das Futter ist faseriger und weniger zuckerhaltig bei stärkerem Wachstum. Dieser Unterschied ist statistisch signifikant, aber geringfügig und es wurde gezeigt dass er die Futterverwertung nicht beeinträchtigt.
- Die Auswirkungen der im Frühjahr ausgebrachten Düngemittel auf das Nachwachsen der Wiesen sind schwer zu untersuchen, da das Nachwachsen im Sommer empfindlich auf klimatische Unbeständigkeiten reagiert, die immer häufiger auftreten.
- Der wirtschaftliche Aspekt des Düngemitteleinsatzes ist wichtig. Während der Projektlaufzeit stellte sich heraus, dass es in den meisten Fällen nicht rentabel war, die Flachland-Mähweiden 6510 mit Mineraldünger zu düngen. Sobald der Düngerpreis hoch oder der Futterpreis niedrig ist, werden die Düngungskosten nicht durch den Futtergewinn gedeckt.
- Über die Biodiversität und wirtschaftliche Überlegungen hinaus kann es sinnvoll sein, die eingesetzten Düngermengen zu überdenken, um ihre Wirksamkeit zu verbessern und die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft zu verringern. Eine Analyse der jährlichen Exporte ergab, dass 50 Einheiten Dünger nicht richtig verwertet wurden. Eine Verringerung der Dosis (um 25-30 Einheiten) sollte zu gleichwertigen Produktionsergebnissen führen und gleichzeitig die negativen externen Effekte verringern.
- Die während des Graswachstums durchgeführten Bodenanalysen und Nährstoffindizes warfen Fragen zu anderen Fruchtbarkeitsindikatoren auf, deren genauere Untersuchung interessant sein könnte. Maßnahmen wie Kalkung oder Kaliumdüngung können die Produktivität der Wiesen verbessern und haben weniger negative Auswirkungen als Stickstoffdüngung.
- Die 6510-Wiesen sind nicht nur wegen der Erhaltung von Pflanzenarten wichtig, sondern auch wegen ihrer Bedeutung für andere Arten. Mineraldüngung kann auch das Verhalten von Schmetterlingen beeinflussen. Beachten Sie, dass die hier untersuchten Parzellen am 15.06. gemäht wurden, was relativ früh ist, wenn das Ziel die Förderung der Biodiversität ist.
Kosten
Die Kosten für das gesamte Projekt, die vom Ministerium laut Projektantrag übernommen werden, belaufen sich auf maximal 447.339 Euro.
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