PIWI 3 Pflanzenschutzbedarf, Kosten und Leistungen von pilzwiderstandsfähigen (PIWI) Rebsorten

Pflanzenschutzbedarf, Kosten und Leistungen von pilzwiderstandsfähigen (PIWI) Rebsorten unter den Anbaubedingungen Luxemburgs im Vergleich zu ausgewählten traditionellen Sorten

Zu den wirksamsten und kostengünstigsten Methoden des vorbeugenden Pflanzenschutzes zählt der Anbau von Sorten mit geringer Anfälligkeit.
© Kristina Heilemann (LIST)

Projektziel

Es ist das Ziel des Projektes, die im Versuchsweinberg des Institut Viti-Vinicole verfügbaren PIWI Sorten (aktuell 14 Stück) in drei Dimensionen (daher das Acronym „PIWI3“), nämlich (1) agronomisch, (2) wirtschaftlich und (3) ökologisch zu charakterisieren, um Chancen und Risiken eines Anbaus in größerem Umfang abschätzen zu können.

Projektbeschreibung

Durch den mehrjährigen Charakter der Weinkultur können einige sehr wirksame Methoden des vorbeugenden Pflanzenschutzes, wie sie dem Ackerbau zur Verfügung stehen, im Weinbau nicht genutzt werden. Dazu zählen etwa vielgliedrige Fruchtfolgen und wendende Bodenbearbeitung. Durch die relativ eingeschränkten Handlungsoptionen ist der Pflanzenschutz im Weinbau nach wie vor eine Herausforderung. Zu den wirksamsten und kostengünstigsten Methoden des vorbeugenden Pflanzenschutzes zählt der Anbau von Sorten mit geringer Anfälligkeit. Da im Weinbau in feuchten Regionen insbesondere Schadpilze die Pflanzenbestände gefährden, kann die Entwicklung von pilzwiderstandsfähigen Sorten (PIWIs) als Meilenstein betrachtet werden. PIWIs tragen mehrere Resistenzgene und weisen eine verringerte Anfälligkeit gegenüber Schadpilzen auf, sind jedoch nicht vollständig immun gegen Befall, so dass sie weniger Pflanzenschutz(mittel) brauchen im Vergleich zu traditionellen Sorten. Durch ihren verringerten Bedarf an Pflanzenschutz(mitteln) wird der mögliche Beitrag von PIWIs zur Reduzierung klimaschädlicher Emissionen z. B. durch Einsparungen auf der Ebene der Herstellung von Pflanzenschutzmitteln diskutiert. Im Rahmen des Projektes ist vorgesehen,

  1. Den Pflanzenschutzbedarf von PIWIs im Vergleich zu ausgewählten traditionellen Sorten unter den Anbaubedingungen Luxemburgs zu bestimmen
  2. Kosten und Nutzen des Anbaus von PIWIs inklusive der Umweltauswirkungen abzuschätzen
  3. Eine PIWI Informationsplattform für Winzer, Weintouristen und Weinkunden mit den wichtigsten Eigenschaften von PIWIs zu erstellen
  4. Die Schädlinge Drosohila suzukii (Kirschessigfliege) und Scaphoideus titanus (Amerikanische Weinzikade) zu überwachen

Projektdauer

2023-2025

Projektträger

Partner

Resultate

Als Resultat des Projektes wird eine PIWI Informationsplattform erstellt, die für jede aktuell am IVV vorhandene PIWI Sorte das Ausmaß der Vorteile und ggf. auch der Risiken ihres Anbaus für Winzer sowie ausgewählte Sorteninformationen und Verkostungsmöglichkeiten für Weintouristen, Weinhändler und Endverbraucher bereitstellt.

Kosten

Das Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung beteiligt sich mit maximal 379.394 Euro an den Kosten des Projektes. 

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