Bodenuntersuchungen

Das Bodenlabor der ASTA in Ettelbrück untersucht die Böden aus der Landwirtschaft, dem Weinbau, dem Garten- und Obstbau, dem Forst, von Naturschutzflächen, aus dem Versuchswesen und aus privaten Hausgärten auf deren pflanzenverfügbare Grundnährstoffe und erstellt darauf aufbauend eine Düngungsanweisung für eine sachgerechte Düngung.

Bei der Standarduntersuchung werden Böden auf ihren Säuregehalt (pHCaCl2) und die pflanzenverfügbaren Nährstoffe Phosphor (P2O5), Kalium (K2O), Magnesium (Mg) und Natrium (Na) untersucht. Optional kann bei der Standarduntersuchung auch der Gehalt an organischem Kohlenstoff zur Bestimmung des Humusgehaltes mituntersucht werden.

Desweiteren wird die Untersuchung des saisonal abhängigen Nitratstickstoff (Nmin) und Ammonium (N-NH4) angeboten.

Neben den genannten Nährstoffen wird auch die Bodenart (L: leichter Boden; M: mittlerer Boden; S: schwere Boden und OM: Öslinger mittlerer Boden) per Fingerprobe ermittelt.

Im Rahmen der Landschaftspflegeprämie (2023-2027) sind sämtliche prämienfähigen Flächen des Betriebes mindestens alle 5 Jahre auf Grundnährstoffe, mit Ausnahme des Stickstoffs, zu untersuchen. Pro Schlagnummer, und pro 12 ha Flächeneinheit, muss eine Bodenprobe gezogen werden.

Flächen, die im Rahmen eines Umweltprogramms einem totalem Düngeverbot unterliegen (Biodiversitätskontrakt) oder Weiden, die wegen ihrer Lage keine mechanische Ausbringung von Düngern erlauben, sind von den Probenahmen ausgenommen.

Die Standarduntersuchung ist auch die Untersuchung der Wahl für den Hausgarten.

Aus der Bestimmung der Nährstoffgehalte, pH-Wert und der Bodenart lassen sich sogenannte Gehaltsstufen (A bis E) der Bodenfruchtbarkeit ableiten. A steht für einen sehr niedrigen und E für einen sehr hohen Nährstoffgehalt des Bodens steht. Aufbauend auf diesen Gehaltsklassen, erhält der Einsender der Bodenprobe eine entsprechende Düngungsempfehlung. Aus der Bestimmung des pH-Wertes ergibt sich der eventuell nötige Kalkbedarf.

Weitere Informationen können der Dokumentation Düngung Gehaltsklassen (Richtlinien zur Grunddüngung) entnommen werden.

Bei der Nmin-Untersuchung wird der Gehalt an mineralischem Nitratstickstoff  (N-NO3) im Boden bestimmt. Auf Wunsch kann auch der Gehalt an Ammonium (N-NH4) und mineralischem Schwefel in Sulfatform (Smin) auf dem gleichen Probematerial untersucht werden. Diese Parameter schwanken über die Saison und benötigen eine gesonderte Bodenprobe. Die Proben müssen feldfrisch am Tag der Probenahme, gekühlt oder innerhalb von 24 Stunden im Labor abgegeben werden bzw. unverzüglich eingefroren werden.

In punkto Schadstoffbelastung der Böden, wird ebenfalls die Untersuchung der Schwermetalle ( As, Cd, Cr, Cu, Ni, Pb, Zn und Hg) angeboten.

Probenahme, Beprobung der Parzellen

Die Probenahme trägt einen sehr wichtigen Teil zur Qualität der Untersuchungsergebnisse bei und sollte mit größter Sorgfalt erfolgen.

Die Probe muss aus 500-1000g bestehen und sollte ungeteilt und vollständig in einem beschrifteten Plastikbeutel im Labor ankommen. Dies entspricht in etwa 15 bis 25 Einstichen mit einem handelsüblichen Bodenstecher (1cm Durchmesser).

Falls die Größe der Parzelle (> 5ha) zu viel Boden ergibt, sorgfältig mischen und nur im Notfall eine Teilprobe für die Analyse abtrennen. Alternativ kann bei homogenen Bodenbedingungen eine repräsentative Teilfläche stellvertretend beprobt werden.

Bei kleinen Parzellen muss die Probe aus mindestens 15-25 Einstichen bestehen, um ausreichend Probenmaterial zu haben.

Ab 12 ha Parzellengröße müssen Ackerflächen je 12 ha-Einheit getrennt beprobt werden. 

Bodenstecher können im Bodenlabor kostenfrei für die Dauer der Beprobung ausgeliehen werden.

Die Probentiefe ist abhängig von der Kultur.

Probentiefe je nach Kultur

Kultur Probentiefe Mindestanzahl von Einstichen
Dauergrünland 0-15 cm 8 Einstiche/ha
Ackerland, Feldfutter 0-25 cm 5 Einstiche/ha
Gartenbau, Baumschulen, Obstanlagen, Freilandgemüse 0-25 cm 5 Einstiche/ha
Weinberg 0-30 cm 5 Einstiche/ha
  30- 60 cm (fakultativ) 5 Einstiche/ha

Bei gleichzeitiger Untersuchung von Standardparameter und Nmin müssen 2 getrennte Proben abgegeben werden.

Probenannahme und -vorbereitung

Bodenproben zur Standarduntersuchung, pH, Humus und Nmin können ganzjährig, ohne vorherige Absprache und zu den geltenden Öffnungszeiten, im Bodenlabor abgegeben werden. Bei allen anderen Untersuchungen ist eine vorherige Absprache mit dem Labor erforderlich.

Bodenproben zur Standarduntersuchung werden bei <40°C (Trockenschrank, 48 Stunden) getrocknet und anschließend auf ≤2mm vermahlen. Bei Probenmaterial aus dem Ösling werden vorhandene Steine durch die Mühle mechanisch aus der Probe entfernt und nur der Feinboden vermahlen.

Nmin-Proben werden bei ≥95°C (Trockenschrank, 16 Stunden) getrocknet und auf ≤2mm vermahlen.

Werden Ammonium (N-NH4) oder mineralischer Schwefel (Smin) bestimmt, werden die Proben sofort im feldfrischen Zustand im Labor verarbeitet (manuelle Siebung ≤5mm).

Im Bodenlabor angebotene Untersuchungen

Standarduntersuchung: Phosphor, Kalium, Magnesium und Natrium

Phosphor und Kalium werden nach der deutschen Calcium-Acetat-Lactat-Methode (A 6.2.1.1 nach VDLUFA) und Magnesium-Natrium nach der CaCl2-Methode (A 6.2.4.1 nach VDLUFA) bestimmt. Alle Gehalte werden in mg/100g trocknem Boden angegeben.

Phosphor, Kalium: Untersuchung unter Akkreditierung durch OLAS

pH-Wert, Bodenacidität

Der pH-Wert wird standardmäßig nach der CaCl2-Methode (A 5.1.1 nach VDLUFA) bestimmt und gehört zum Untersuchungspaket „Standarduntersuchung“. Auf Anfrage kann ebenfalls die pHwasser oder pHKCl-Methode (ISO 10390) angewandt werden.

Untersuchung unter Akkreditierung durch OLAS

Organischer Kohlenstoff, Humus

Die Bestimmung des organischen Kohlenstoffs erfolgt in 2 Schritten nach ISO 10694. Im ersten Schritt wird getrockneter Boden bei 1200°C in einem Elementaranalysator verbrannt und der Gesamtgehalt an Kohlenstoff (TC – total carbon) durch das entstandene CO2 ermittelt. Im zweiten Schritt wird mittels Zugabe von Phosphorsäure der Anteil an inorganischem Kohlenstoff (TIC-total inorganic carbon) bestehend aus Calcit oder Dolomit bestimmt. Der organische Kohlenstoff (TOC oder Corg) ergibt sich rechnerisch aus TOC = TC - TIC in % Gewicht.

Im gleichen Durchgang wird inzwischen, dank eines neuen CN-Analyzers, ebenfalls der Gesamtstickstoff Ntotal (TN, % Gewicht) bestimmt. Die Bestimmung des Gesamtstickstoff Ntotal erfolgt nach ISO 13878. Aus den beiden vorgenannten Parametern leitet sich das C/N Verhältnis ab.

Corg und Ntotal : Untersuchung unter Akkreditierung durch OLAS

Der Humusgehalt (% Gewicht) ergibt sich aus der Formel: Humus = % Corg * 1,72.

Mineralischer Nitrat-Stickstoff (Nmin)

Der Gehalt an mineralischem Nitratstickstoff (N-NO3) wird bei der Grunduntersuchung nicht mitbestimmt, da der Stickstoffgehalt des Bodens starken saisonalen Schwankungen unterliegt. Hierfür benötigt man eine gesonderte feldfrische Probe. Die Untersuchung kann sowohl für die Bestimmung einer ergänzenden mineralischen N-Düngung in der Saison (Nachdüngung zu Mais im 6-Blattstadium) sowie für die Bestimmung von Reststickstoff nach der Ernte (Reduzierte N-Düngung in Wasserschutzgebieten) genutzt werden.

Der mineralische Nitrat-Stickstoff wird nach der deutschen CaCl2-Methode (A.6.1.4.1 nach VDLUFA) bestimmt.

Das Ergebnis wird in kg N-NO3/ha, bezogen auf die beprobte Tiefe, angegeben.

Nmin: Untersuchung unter Akkreditierung durch OLAS

Mineralischer Ammonium-Stickstoff (N-NH4) und Schwefel (Smin)

N-NHwird nach der deutschen CaCl2-Methode (A.6.1.4.1 nach VDLUFA) auf feldfrischem Boden bestimmt.

Die Proben müssen vorher im Labor angemeldet und am Tag der Probenahme, gekühlt, abgegeben werden. Auf der gleichen Probe kann ebenfalls Smin bestimmt werden. Hierbei wird der aktuelle mineralische Schwefel in Sulfatform (S-SO4) im Boden bestimmt.

Die Untersuchung dient dazu, vorhandenes Ammonium im Boden bzw. den Status der Schwefelversorgung zu Vegetationsbeginn (Ende Februar-Anfang März) zu bestimmen.

Das Ergebnis wird in kg N-NH4/ha, bzw. kg S-SO4/ha, bezogen auf die beprobte Tiefe, angegeben.

Korngrößenverteilung

Die Bestimmung der Anteile an Sand (2000-50µm), Schluff (50-2µm) und Ton (<2µm) dient der Zuordnung des Bodens in Texturklassen.

Die Proben werden in mehreren Schritten vorbereitet:

  1. Zerstörung des organischen Anteils im Boden,
  2. Zerstörung der Karbonate im Boden,
  3. Auswaschung der vorhandenen Salze.

Anschließend wird der Anteil an Sand mittels Nasssiebung mit Hilfe eines 50µm-Sieb bestimmt und die Anteile an Schluff und Ton mittels Sedimentation und Pipettierung mit einer Köhnpipette.

Pflanzenverfügbare Spurenelemente

Auf Anfrage können pflanzenverfügbare Spurenelemente wie Kupfer (Cu), Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn) aber auch Aluminium (Al) und Bor (B) untersucht werden.

Hierbei kommen unterschiedliche Extraktionsverfahren  zur Anwendung:
CAT nach VDLUFA (DE); EDTA nach VDLUFA (DE); Extraktion nach Lakanen-Ervio (Wallonien).

Diese Untersuchungen sind insbesondere für den Garten- und Obstanbau interessant.

Schwermetalle

Die Bestimmung der Schwermetalle Arsen (As), Cadmium (Cd), Chrom (Cr), Kupfer (Cu), Nickel (Ni), Blei (Pb) und Zink (Zn) erfolgt mittels Königswasserextraktion nach ISO 11466. Nach der Filtration werden die Extrakte mittels ICP-OES nach ISO 22036 untersucht.

Die Bestimmung des Quecksilbers (Hg) erfolgt nach der Norm EPA7473. Der getrocknete Boden wird bei 850 °C verbrannt und mittels Amalgamation und AAS ermittelt.

Die Analyse der Schwermetalle dient zur Bestimmung der Schadstoffenbelastung in Böden und ist bei der Klärschlammausbringung auf landwirtschaftlichen Flächen Pflicht.

Alle Gehalte werden in mg/kg trocknem Boden angegeben.

As, Cd, Cr, Cu, Hg, Ni, Pb, Zn: Untersuchung unter Akkreditierung durch OLAS

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