Phytopathologie
Die Dienststelle für Phytopathologie gehört zu den Kontroll- und Versuchslaboratorien der ASTA mit Sitz in Strassen. Arbeitsschwerpunkte der Dienststelle für Phytopathologie sind Untersuchungen von Krankheiten und Schadorganismen an Pflanzen. Im Vordergrund stehen dabei die Überwachung meldepflichtiger Quarantänekrankheiten und die Beschaffenheitsprüfung von Pflanzkartoffeln im Rahmen der Zertifizierung. Die Analysenergebnisse sind für die staatliche Beratung, die Wirtschaft, vor allem im Zusammenhang mit Qualitätssicherung und Umweltschutz, von großer Bedeutung.
Pflanzenkrankheiten können durch verschiedenste Schaderreger verursacht werden, z. B. durch Viren, Bakterien, Nematoden, Phytoplasmen, Pilze oder Parasiten. Aber auch nichtparasitäre Krankheiten (abiotische Umweltfaktoren) können physiologische Schäden verursachen.
Die Dienststelle für Phytopathologie bringt zu deren Nachweis neueste Methoden der Diagnostik zum Einsatz für die Prognose, Überwachung und Regulierung von Schaderregern. Das Untersuchungsmaterial dafür stammt aus land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, Genossenschaften, Gartenbaubetrieben, Baumschulen, Gartencentern, von Privatpersonen, sowie von importierten Pflanzen oder Pflanzenerzeugnissen oder dem Obst- und Weinbau.
Pflanzengesundheit
Der zunehmende Handel und Personenverkehr infolge der Globalisierung führt dazu, dass Schaderreger unbemerkt über große Distanzen transportiert und in neue Gebiete eingeschleppt werden. Aufgrund des Klimawandels kann dies auch auf natürlichem Wege erfolgen und zu erheblichen ökologischen und ökonomischen Konsequenzen führen.
Die Dienststelle für Phytopathologie führt demzufolge durch:
- Phytosanitäre Untersuchungen und Kontrollen im Rahmen der Umsetzung verschiedener EU-Richtlinien zum Schutz der Gemeinschaft gegen die Einschleppung und Ausbreitung von Schadorganismen der Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen
- Bestimmung von Pflanzenkrankheiten zum Ausschluss von meldepflichtigen Schadorganismen
Beschaffenheitsprüfung für Pflanzgut
Virusuntersuchungen an Pflanzkartoffeln stellen eine Qualitätssicherung im Rahmen der amtlichen Zertifizierung dar. Sie sind Teil der Anerkennungsprozedur und können im Anschluss an die Feldbestandsprüfung durchgeführt werden. Die Dienststelle für Phytopathologie führt diese Virusuntersuchung durch und gibt außerdem Hilfestellung bei der Auswertung des Nachbaufeldes.
Angebotene Untersuchungen
Eine Diagnose von Krankheiten oder Schädlingen an Kulturpflanzen oder pflanzlichen Erzeugnissen kann für folgende Schaderreger mittels moderner labordiagnostischer Verfahren und Methoden angeboten werden:
- Kartoffelzystennematoden
- Bakterielle Ring- und Schleimfäule an Kartoffeln
- Amerikanische Kartoffelerdflöhe
- Virustestung an Kartoffeln (PVY, PLRV, PVX, PVA, PVS)
- Feuerbrand
- Feuerbakterium (Xylella fastidiosa)
- Bakteriennekrose (Xylophilus ampelinus)
Angewandte Analysetechniken
Für eine erfolgreiche Überwachung der Schaderreger sind schnelle und sichere Diagnoseverfahren unerlässlich. Für deren Nachweis werden von der EPPO (European plant protection organization) empfohlene und validierte Verfahren verwendet. Hierzu setzt die Dienststelle für Phytopathologie mikroskopische, serologische und molekularbiologische (vor allem DNA- und RNA-basierte) Methoden ein oder führt Indikatorpflanzentests durch.
Beratung bei Pflanzenkrankheiten
Zusätzlich bietet die Dienststelle für Phytopathologie fachliche Beratung speziell für Kartoffelkrankheiten, meldepflichtigen Quarantänekrankheiten oder anderen phytopathologischen Fragen für landwirtschaftliche Betriebe, Genossenschaften, Kleingärtner und Privatpersonen an.
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