Sonnenbrand
Empfehlungen für die Praxis
Die Sonnenbrandschäden an Trauben nehmen mehr und mehr zu. Der Klimawandel bringt deutlich höhere Temperaturen aus dem Süden in europäische Regionen. Die Trauben, welche den direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt sind werden verbrannt oder teilweise sogar verkocht. Diese sind nicht mehr zu verwerten und bringen erhebliche Ertrags- und Geschmackseinbußen im Wein.
Symptome
Im Regelfall bildet sich zunächst eine rötliche Bräunung, welche dann nach einiger Zeit eintrocknet. Je nach Zeitpunkt der Verbrennung sind die Beeren zur Lese entweder komplett eingetrocknet oder aber, bei spätem Befall unausgereift und negativ schmeckend.
Maßnahmen
Netze
Mit relativem hohen Arbeits- sowie Kostenaufwand aber guten Ergebnissen können die Schäden durch das Anbringen von Netzen auf Höhe der Traubenzone deutlich reduziert werden. Diese schützen auch vor weiteren Schäden durch Wespenfraß, Hagel etc…
Kaolin
In einigen Forschungsprojekten wurden mit dem Mittel Kaolin gute Erfolge erzielt. Kaolin, ist ein fein vermahlenes, weißes Tonmineral, welches als Pflanzenstärkungsmittel gemeldet ist und somit eingesetzt werden darf. Problem bei der Ausbringung des Kaolins ist jedoch die starke Weißfärbung der Laubwand. Dies führt beim Kunden oder Touristen oftmals zu negativer Akzeptanz. Eine Beschilderung oder auffällige Hinweisung hilft, dem vorzubeugen.
Kaolinanwendung:
Cutisan (= Kaolin) oder Surround (= Kaolin + Formulierungsmittel). Direkt in die Traubenzone mit 400 l/ha Wasseraufwandmenge. Anwendung: CUTISAN (2-3 %ig + Netzmittel); SURROUND (12 kg/ha). Empfohlen wird auch, die Düsenfilter aus dem Sprühgerät zu entfernen, um einen dickeren Belag ausbringen zu können. Eine zweifache Anwendung wird empfohlen. Bei Niederschlägen ab 40mm wird eine Erneuerung des Belages empfohlen.
GrapeGuard®:
Grapeguard® ist ebenfalls ein auf Tonmineralen basierendes Pflanzenstärkungsmittel der Firma Erbslöh und steht als Pflanzenstärkungsmittel zur Verfügung. Hier laufen aktuelle Versuche im Weinbauinstitut. Aus den letztjährigen Ergebnissen lässt sich aber auch hier eine Reduzierung der Sonnenbrandschäden bestätigen.
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