Monitoring und Evaluierung
Der Evaluierungsplan bildet die Grundlage für die Planung und Durchführung der Evaluierungen zur Umsetzung des Nationalen Strategieplans (NSP) in Luxemburg. Evaluierungen informieren Entscheidungsträger über die Effektivität, Effizienz, Relevanz, Kohärenz zu den europäischen Zielen und den europäischen Mehrwert der über den NSP geförderten Maßnahmen im Hinblick auf die definierten Ziele. Sie stellen daher ein wichtiges Instrument dar, um die Umsetzung der allgemeinen Agrarpolitik in Luxemburg zu verbessern und mögliche Anpassungen vorzunehmen. Nicht zuletzt dienen die Evaluierungen auch dazu gegenüber der breiten Öffentlichkeit die Wirkung der Fördermittel der Agrarpolitik darzulegen und über die erreichten Erfolge zu informieren.
Zur strukturierten Durchführung der Evaluierungen entwickeln Mitgliedsländer gemäß Artikel 140 der Verordnung 2021/2115 den sogenannten „Evaluierungsplan“. Weitere Details, insbesondere zu den erforderlichen Inhalten sind in der Durchführungsverordnung 2022/1475 definiert. Der Evaluierungsplan der Agrarpolitik in Luxemburg enthält alle vorgesehenen oder geplanten Evaluierungsaktivitäten für die Laufzeit der Programmperiode 2023-2027 und wurde zusammen mit den jeweiligen thematischen Experten und den Mitgliedern des Begleitausschusses „Nationaler Strategieplan und GAP Netzwerk“ entwickelt.
Der Plan sieht vor, die geförderten Maßnahmen des NSP im Zuge von fünf Evalierungspaketen zu evaluieren (siehe Abbildung 1). Die Pakete gruppieren die geförderten Maßnahmen des NSP thematisch und ermöglichen so eine detaillierte Wirkungsbetrachtung der Maßnahmen im Hinblick auf die politischen Ziele der allgemeinen Agrarpolitik:
- Im Evaluierungspaket „1) Landwirtschaftliche Betriebe“ werden die Maßnahmen der politischen Ziele 1, 2, 3 und 7 betrachtet, die die Interventionen zur Unterstützung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe, gruppiert.
- Im Evaluierungspaket „2) Umwelt & Landwirtschaft“ werden die Maßnahmen betrachtet, die zu den politischen Zielen 4, 5 und 6 beitragen. Durch dieses Paket werden die Umweltthemen abgedeckt, es stellt daher das größte Paket dar.
- Das Evaluierungspaket „3) LEADER“ widmet sich der Evaluierung des LEADER-Ansatzes in Luxemburg und dem Beitrag zum politischen Ziel 8 zur Entwicklung der ländlichen Gebiete.
- Das Evaluierungspaket „4) Tierwohl“ widmet sich der Tiergesundheit und somit dem Beitrag der Maßnahmen zum politischen Ziel 9.
- Das Evaluierungspaket „5) Transversale Evaluierung“ analysiert zusätzlich zu der in Evaluierungspaketen 1 – 4 betrachteten Effektivität der Maßnahmen die Effizienz, die Relevanz, Kohärenz zu den europäischen Zielen und den europäischen Mehrwert.
Für die Durchführung der einzelnen thematischen Evaluierungen werden Arbeitsgruppen gebildet, um die Evaluierungen zu begleiten. Die Arbeitsgruppen setzen sich aus thematischen Experten und Mitgliedern des Begleitausschusses zusammen. Die Analysearbeiten werden durch funktional unabhängige Experten durchgeführt. Nach Ende jeder Evaluierung werden die Ergebnisse zusammengefasst und kommuniziert, die Evaluierungen werden ebenso auf dem Landwirtschaftsportal veröffentlicht.
Erste Evaluierung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Luxemburg
Landwirtschaft zwischen Fortschritt und Herausforderungen - Ergebnisse der transversalen Evaluierung - Evaluierungspaket 5
Der erste Bericht zur Evaluierung über die Umsetzung des Nationalen Strategieplans (PSN) der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 2023–2027 zeigt ein gemischtes Bild für Luxemburgs Landwirtschaft. Einerseits werden deutliche Fortschritte verzeichnet: viele Betriebe nutzen die gezielten Fördermaßnahmen, die angebotenen Interventionen ermöglichen es die vielfältigen Betriebe in Luxemburg individuell zu unterstützen. Darüber hinaus wird das das Beratungsangebot durch die Betriebe insgesamt als positiv gewertet. Besonders einige Öko-Regelungen und Agrarumweltmaßnahmen werden großflächig durch viele Betriebe umgesetzt.
Andererseits bleiben zentrale Ziele schwer erreichbar, wie zum Beispiel das für ökologische Landwirtschaft. Auch die Maßnahmen zu nicht-produktiven Flächen erzielen bislang eine begrenzte Wirkung. Hinzu kommt, dass Landwirte die administrative Komplexität der Antragstellung und Umsetzung als große Hürde wahrnehmen – trotz vorhandener Unterstützung durch Beratungsstellen.
Die Evaluatoren empfehlen daher, bestehende Verfahren zu vereinfachen und die Einbindung junger Landwirte stärker zu fördern. Außerdem soll die Rolle des LEADER-Programms für die Entwicklung der ländlichen Regionen gezielt ausgebaut werden. Mit Blick auf die nächste Förderperiode (2028–2034) wird Luxemburg zudem aufgefordert, schon heute belastbare Daten und Indikatoren vorzubereiten, um die tatsächlichen Umwelt- und Klimaeffekte besser messen zu können.
Der Bericht verdeutlicht: Luxemburgs Agrarpolitik befindet sich auf einem guten Weg, dennoch gibt es Herausforderungen für die Umsetzung der GAP. Bei Interesse kann der vollständige Bericht zur Evaluierung hier heruntergeladen werden.
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