BeeFirst (2021–2023) Einfluss von Agrarstruktur und imkerlichen Praktiken auf die Bienengesundheit in Luxemburg

Projektziel

Es wird der Einfluss der Landwirtschaft und imkerlicher Praktiken auf die Bienengesundheit untersucht, um die Arbeitsmethoden in beiden Bereichen zu optimieren und somit hohe Winterverluste zu vermeiden.

Beschreibung

Bewirtschaftete Honigbienen zählen neben Schweinen und Rindern zu den wichtigsten Nutztieren. Sie tragen zur Bestäubung bei, einer Ökosystemdienstleistung mit einem geschätzten weltweiten Wert von etwa 153 Milliarden US Dollar. Hohe Verluste von bewirtschafteten Bienenvölkern wurden in den vergangenen Jahren aus Kanada, China, Europa, Israel, der Türkei und den Vereinigten Staaten gemeldet. Die hohen Bienenverluste in vielen Regionen lassen befürchten, dass aktuell ein weltweiter Niedergang von Bestäubern stattfinden könnte und stellen den durch den Menschen betriebenen Wandel in der Landnutzung, inklusive aktuelle Formen der Landwirtschaft, in Frage. Im Winter gehen regelmäßig ganze Bienenvölker verloren. Die Verlustquoten in Luxemburg lagen in den Wintern 2011/12 bis 2018/19 zwischen 12,9 % und 32,1 % pro Bienenstand. Als wahrscheinliche Ursachen für die zeitweise hohen Verluste werden Parasiten, Wettereinflüsse, geänderte Landnutzungen sowie die Belastung durch Pestizide angesehen.

Untersucht wird der Einfluss der Landwirtschaft und imkerlicher Praktiken auf die Bienengesundheit.
© Marco Beyer (LIST)

Um eventuelle Probleme im Bereich der imkerlichen Praktiken (insbesondere bei der Bekämpfung der parasitischen Varroamilbe) zu erkennen, werden die Antworten der Imker auf eine Umfrage analysiert, die in Kooperation mit der Veterinärverwaltung durchgeführt wird.

Um eventuelle Probleme im Bereich der Landwirtschaft besser zu verstehen, werden von Honigbienen gesammelte Pollenproben analysiert. Honigbienen sammeln Pollen in einem Radius von bis zu 5 km. Durch die Abdeckung einer relativ großen Fläche sind Rückstände von Schadstoffen im Pollen ein guter Indikator für Veränderungen des Risikos von Nicht-Ziel-Organismen – wie Bestäubern – mit Schadstoffen in Kontakt zu kommen. Diese Tatsache soll im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes zur Reduzierung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln genutzt werden, um Veränderungen (sowohl Fortschritte als auch mögliche neue Probleme) im Lauf der Zeit sichtbar zu machen. Neben den Wirkstoffen von Pflanzenschutzmitteln werden Schadstoffe wie Schwermetalle im Pollen mitgesammelt. Über eine mögliche Beteiligung von Schwermetallen bei Völkerverlusten ist aktuell noch wenig bekannt. Diese Wissenslücke soll im Projekt geschlossen werden.

Dauer

2021 - 2023

Projektträger

Partner

Resultate

Eine abschließende Bewertung und Veröffentlichung der Resultate aus der aktuellen Förderperiode kann im Laufe des Jahres 2023 erwartet werden. Lesen Sie hier die Ergebnisse aus der vorangegangenen Projektphase.

Kosten

Die Kosten für das gesamte Projekt, die vom Ministerium laut Projektantrag übernommen werden, belaufen sich auf maximal 274.085 Euro.

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