Rohmilch
Labor für Rohmilchanalytik
Das Labor für Rohmilchanalytik gehört zu den Kontroll- und Versuchslaboratorien der ASTA mit Sitz in Ettelbrück.
Arbeitsschwerpunkt der Dienststelle ist die Untersuchung der angelieferten Rohmilch der luxemburgischen Milcherzeuger. Bei jeder Abholung der Milch von den Höfen wird vom Tanksammelwagen automatisch eine Probe entnommen und im Labor auf die wertbestimmenden Inhaltsstoffe (Fett und Eiweiß), sowie auf die Qualität untersucht. Zu den Qualitätskriterien zählen der Gehalt an somatischen Zellen als Indikator für die Eutergesundheit, die Gesamtkeimzahl als Indikator für die Hygiene beim Melken und Lagern, das Freisein von Antibiotikarückständen sowie das Freisein von Fremdwasser (Gefrierpunkt).
Die Basis für die Bezahlung der Milch bildet in Luxemburg die abgeänderte großherzogliche Verordnung vom 23. März 1988 betreffend die Erstellung und Kontrolle der Abrechnungen zwischen Milchkäufer und Milchlieferant.
Die Qualitätskriterien für die Rohmilch (Kuh) nach der Verordnung (EG) 853/2004
Kriterium | Anforderung |
---|---|
Gesamtkeimzahl bei 30°C (pro ml) (Geometrisches Mittel über 2 Monate) | ≤ 100.000 kbE*/ml |
Gehalt an somatischen Zellen (pro ml) (Geometrisches Mittel über 3 Monate) | ≤ 400.000 Zellen/ml |
Antibiotikarückstände | < MRL** (VO (EG) Nr. 470/2009, VO (EU) Nr.37/2010) |
* koloniebildende Einheiten
** Maximum Residue Limit, maximal zugelassener Grenzwert (hier für antibiotische Wirkstoffe)
Milchgüteprüfung
Welche Parameter werden erfasst?
Die „Verordnung über die Bezahlung der Anlieferungsmilch“ vom 23. März 1988 regelt die Untersuchungparameter welche für die Wertbestimmung erfasst werden:
- Fett- und Eiweißgehalt,
- somatische Zellen,
- bakteriologische Beschaffenheit,
- Freisein von Antibiotikarückständen sowie
- Gefrierpunkt.
Darüber hinaus legt die Verordnung bezahlungsrelevante Grenzwerte für die bakteriologische Beschaffenheit und den Gehalt an somatischen Zellen fest. In der Praxis legen die Molkereien meist strengere Regeln fest um die Qualität der Milch zu verbessern und konkurrenzfähig zu bleiben.
Außer den wertbestimmenden Inhaltsstoffen (Fett und Eiweiß) werden routinemäßig weitere Parameter in der Rohmilch bestimmt: Laktose, fettfreie Trockenmasse, Harnstoff, pH-Wert und freie Fettsäuren. Das Milchkontrolllabor bietet auch Analysen all dieser Parameter auf Privatproben (Tankproben und Einzeltierproben) an. Das Auftragsformular für Privatproben kann unter der Rubrik „Mehr dazu“ heruntergeladen werden.
Analytische Methoden und Akkreditierung
Das Labor für Rohmilchanalytik der ASTA ist seit 2016 nach den Richtlinien der Norm ISO 17025 - Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien - und des OLAS (Office Luxembourgeois d'Accréditation et de Surveillance) akkreditiert.
Für die Milchgütekontrolle werden folgende Routinemethoden genutzt:
Parameter |
Einheit | Prinzip | Messmethode (1) |
---|---|---|---|
Fettgehalt | %m | Infrarotspektroskopie (FTIR) MilkoScan 7RM |
ISO 9622 |
Rohprotein | %m | Infrarotspektroskopie (FTIR) MilkoScan 7RM |
ISO 9622 |
Laktose | %m | Infrarotspektroskopie (FTIR) MilkoScan 7RM |
ISO 9622 |
fettfreie Trockenmasse | %m | Infrarotspektroskopie (FTIR) MilkoScan 7RM |
ISO 9622 |
Harnstoff | mg/l | Infrarotspektroskopie (FTIR) MilkoScan 7RM |
ISO 9622 |
pH | Infrarotspektroskopie (FTIR) MilkoScan 7RM |
ISO 9622 | |
freie Fettsäuren | mmol/100g Fett | Infrarotspektroskopie (FTIR) MilkoScan 7RM |
ISO 9622 |
Gefrierpunkt | -m°C | Infrarotspektroskopie (FTIR) + Leitfähigkeit MilkoScan 7RM |
ISO 9622 |
Gehalt an somatischen Zellen | 1000 Zellen/ml | Durchflusszytometrie Fossomatic FC |
ISO 13366-2 |
Bakteriologische Beschaffenheit (Keimgehalt) | 1000 kbE/ml (1000 IBC/ml) | Durchflusszytometrie BactoScan FC+ |
BactoScan FC+(Foss) Méthode validée MICROVAL et LC-PT-Conversion-BSC |
Antibiotikarückstände | positiv/negativ | Microbiologisches Screening Bestätigung durch Rezeptoraffinitätschromatographie Delvotest T; Bioeasy, Charm |
ILVO Methode |
(1) Für Informationen über die Reichweite der ISO 17025 Akkreditierung, beachten Sie den Anhang des Akkreditierungszertifikats N°. 1/028 auf der Webseite des OLAS.
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