Meteorologie Der agrarmeteorologische Wetterdienst Wetterprognosen und Warndienste bieten schnelle Entscheidungshilfe

Meteorologie

Die Standorte der Wetterstationen sind so ausgewählt, dass jede eine kleine Region repräsentativ erfasst.
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Wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig hängen die Landwirtschaft, der Weinbau und der Gartenbau von Wetter- und Klimabedingungen ab.

Deshalb wurde 1907 der erste nationale Wetterdienst Luxemburgs unter der Aufsicht der heutigen Verwaltung der technischen Dienststellen für Landwirtschaft (ASTA) des Ministeriums für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung gegründet.

Ziel und Zweck des Wetterdienstes ist es, der Landwirtschaft auf Grundlage von wetterbedingten Daten, Analysen und Prognosen zur Verfügung zu stellen. So können die Witterungseinflüsse auf die landwirtschaftliche Produktion berücksichtigt und ein effizientes Arbeiten ermöglicht werden. Die Produktion kann optimiert und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln minimiert werden. 

Netz von 39 Wetterstationen

Aktuell betreibt der agrarmeteorologische Wetterdienst ein Netzwerk von 39 automatischen Stationen, die im ganzen Land verteilt sind. Die Standorte sind so ausgewählt, dass jede Wetterstation eine kleine Region repräsentativ erfasst. Die automatischen Wetterstationen sind je nach Bedarf mit unterschiedlichen Sensoren ausgerüstet.

Alle Stationen messen Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit sowie Niederschlag. Ein Dutzend Stationen messen zusätzlich Windgeschwindigkeit und -richtung sowie Sonnenschein und Bodentemperaturen. Alle diese Daten werden in zehnminütigen Zeitschritten aufgezeichnet und auf der Webseite agrimeteo.lu veröffentlicht. Die Aufbereitung und Veröffentlichung der Daten geschieht in enger Kooperation mit dem Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Rheinland-Pfalz.

Aktuell betreibt der agrarmeteorologische Wetterdienst ein Netzwerk von 38 automatischen Stationen.
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Frost-Alarm, Wetterprognosen und Warndienste

Was den agrarmeteorologischen Dienst auszeichnet, ist sein Service-Angebot für Landwirte. Anhand der gewonnenen Daten werden Statistiken erstellt und Prognosemodelle in den Bereichen Landwirtschaft, Grünland, Weinbau und Baumzucht angeboten. Dies erlaubt den Landwirten, Winzern und Gärtnern, bestinformiert vor Ort schnelle Entscheidungen zu treffen.

So zeigen die beliebten Warndienste Vitimeteo und Varroawetter an, ob und ab wann eine Schädlingsbekämpfung (Apfelschorf), in verschiedenen Kulturen (Weinbau, Getreide, Raps), angebracht ist.

Aktuelle Wetterwarnungen wie der Frostalarm signalisiert Abonnenten über E-Mail, wenn die Temperatur unter eine bestimmte Schwelle zu fallen droht. Das ist für Obstgärtner und Winzer sehr interessant.

Landwirte interessiert der einzigartige Früherkennungsdienst Sentinelle über Krankheiten in Getreide-Versuchsfeldern in Zusammenarbeit mit LIST und der Ackerbauschule.

Imker benutzen den Warnungsdienst Varroawetter um ihre Bienenvölker frühzeitig gegen Schädlinge zu schützen.

Mittels der Datenauskunft kann der Benutzer sämtliche Wetterdaten herunterladen und zur weiteren eigenen Analyse benutzen.

Die langen Messreihen bestimmter Stationen ermöglichen es, das Klima im Laufe der Zeit zu rekonstruieren und den Klimawandel in Luxemburg zu verstehen.
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Internationale Klimaforschung

Die langen Messreihen bestimmter Stationen (die von Luxemburg-Stadt stammen aus dem Jahr 1838) ermöglichen es auch, das Klima im Laufe der Zeit zu rekonstruieren und den Klimawandel in Luxemburg zu verstehen. Diese Daten werden insbesondere in den Bereichen Forschung und Designbüros verwendet.

Da Meteorologie und Klima Felder sind, die nicht an den Grenzen der Länder Halt machen, ist Luxemburg seit 1953 in der Weltorganisation für Meteorologie vertreten, die für die weltweite Standardisierung meteorologischer Messungen und des Datenaustauschs zuständig ist. Diese Vertretung wurde von Anfang an vom ASTA-Wetterdienst bereitgestellt, der auch bilaterale Beziehungen zu Wetterdiensten in Nachbarländern unterhält.

Meteorologische Bulletins der ASTA

Im meteorologischen Bulletin wird die vergangene Jahreszeit alle drei Monate aus meteorologischer Sicht analysiert. Nachlesen kann man die Bulletins im Archiv auf agrimeteo.lu

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