Méi Weed (EIP AGRI) Weideoptimierung durch die Anpassung der Weideführung an pedoklimatische Bedingungen
Projektziel
Die Weidehaltung ist für den Landwirt bei einer hohen Nutzung des Weidegrases wirtschaftlich rentabel. Für dieses Ziel ist es allerdings erforderlich, die vorhandene Grasmenge auf den Weideparzellen richtig einzuschätzen, um überständiges Weidegras und somit Weidegrasverluste zu verhindern.
In diesem Projekt wird ein Vorhersagemodell des täglichen Graszuwachses auf die luxemburgischen pedoklimatischen Verhältnisse angepasst. Die Prognosen ermöglichen eine vorausschauende Weideplanung und sollen zukünftig bei der regelmäßigen Anpassung von Weideflächen, Zufütterung von Rau- und/oder Kraftfutter der Weidetiere, usw. helfen.
Beschreibung
Am Projekt nehmen fünf weidebetonte Milchviehbetriebe teil. Diese Pilotbetriebe befinden sich in unterschiedlichen pedoklimatischen Zonen über ganz Luxemburg verteilt. Während der gesamten Vegetationsperiode wird wöchentlich auf eingerichteten Versuchsparzellen der Pilotbetriebe der Graszuwachs ermittelt. Hierfür wird das Gras gemäht, gewogen und auf seine Inhaltsstoffe analysiert.
Zusammen mit den pedoklimatischen Daten wird der gesammelte Datenpool in bestehende „Graswachstumsmodelle“ eingegeben, um ein national gültiges Modell zu erstellen. Die Datenverarbeitung und Validierung des „Graswachstumsmodells“ wird von der Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften betreut. Zudem werden die Pilotbetriebe über die gesamte Projektdauer intensiv bei der Weideführung begleitet. Hierbei wird der praktische Nutzen des Modells in den Betrieben umgesetzt.
Parallel hierzu findet eine Umfrage bei den Konsumenten statt, um den Impakt der Weidehaltung und deren Einfluss auf ihr Kaufverhalten zu ermitteln.
Dauer
2020 - 2024
Projektträger
- Fördergemeinschaft Integrierte Landbewirtschaftung Luxemburg (FILL)
Partner
- Lycée Technique Agricole (LTA)
- Institut fir Biologësch Landwirtschaft an Agrarkultur Luxemburg (IBLA)
- Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (BFH-HAFL, Schweiz)
- Convis
- Administration des services techniques de l’agriculture (ASTA)
- Service d’économie rurale (SER)
Resultate
Im Jahr 2020 fanden wöchentliche Graswachstumsmessungen auf den fünf Pilotbetrieben statt. Diese Messungen wurden nach einer standardisierten Methode mit dem Plate-Meter (Grashopper) ausgeführt. Dabei wurde eine komprimierte Grashöhe (in cm) gemessen und mittels der Grasdichte (in kg TS/cm) wurde daraus die Grasmenge (in kg TS) errechnet. Die Resultate wurden wöchentlich vom 14. April 2020 bis zum 26. Oktober 2020 u. a. im Lëtzebuerger Bauer und auf Gréngland.lu veröffentlicht.
Zusätzlich wurden Graswachstumsmessungen auf einem Pilotbetrieb gemacht indem pro Woche mit einem Balkenmäher Gras gemäht wurde, um die Grashoppermessungen zu eichen, die wöchentliche Grasdichte zu ermitteln und das Messverfahren zu etablieren, um es im Jahr 2021 auf allen Pilotbetrieben durchzuführen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden praxisbezogen aufbereitet (siehe die Handreichung der On-Farm-Show unter „Mehr dazu“).
Neben den Graswachstumsdaten konnten die Weidefutterkalender der fünf Pilotbetriebe Aufschluss zur Weidesaison liefern und dienten als Basis für eine optimale Weide- und Futterberatung auf den Betrieben.
Kosten
Die Kosten für das gesamte Projekt, die vom Ministerium laut Projektantrag übernommen werden, belaufen sich auf maximal 385.000 Euro.
Zum letzten Mal aktualisiert am